Wietersdorfer: 10,9% mehr Umsatz
Ruf nach politischem Plan für Gasversorgung, trotzdem positive Aussicht auf Umsatzentwicklung 2022.
An sich haben die Geschäftsführer der Wietersdorfer Gruppe, Michael Junghans und Hannes Gailer, Positives zu berichten: Mit einem Umsatz von 799,4 Millionen Euro, was einer Steigerung von 10,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. „Wir sind stolz darauf, in Österreich und ganz Europa, aber genauso in unseren Überseemärkten ein solides Ergebnis erwirtschaftet zu haben. Wir nutzen diese positive Dynamik, um unsere Krisenresilienz zu stärken und unsere Nachhaltigkeitsstrategie weiter voranzutreiben“, so die Geschäftsführer. In Österreich machte man rund 160 Millionen Euro Umsatz, also rund 20 Prozent des weltweiten Konzernumsatzes – Deutschland liegt auf ungefähr dem gleichen Niveau.
Ein großes Aber schwingt jedoch mit: Die Unsicherheit, wie es mit der Gasversorgung weitergeht und was ein möglicher Stopp der Gaslieferungen für die Industrie in Österreich bedeutet. Junghans befindet sich hier im Gleichklang mit anderen Stimmen aus der Industrie und übt Kritik an mangelnden Plänen der Regierung. Auch die gestiegene Inflation und deren Auswirkungen sorgt dafür, dass die Wietersdorfer Gruppe für 2023 mit einer Abschwächung der Konjunktur und einem deutlich schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld rechnet.
Nachhaltigkeit und Investitionen
Die Wietersdorfer Gruppe hat im vergangenen Jahr mehrere Transformationsprojekte umgesetzt. Der Fokus lag hierbei auf dem Ausbau des selbst produzierten Grünstroms. So wurden mehr als 26 Millionen Euro investiert, um etwa im Kärntner Görtschitztal die unternehmenseigenen Wasserkraftwerke zu revitalisieren, die erste Wasserstofftankstelle Sloweniens in Betrieb zu nehmen und gleichzeitig mehrere Produktions- und Bürogebäude mit PV-Anlagen auszustatten. Insgesamt investieren die Wietersdorfer pro Jahr 75 Millionen Euro in strategische Zukunftsprojekte für die Weiterentwicklung ihrer Geschäftsfelder (Zement & Beton, Kalk, Industriemineralien, GFK-Rohrsysteme und thermoplastische Rohrsysteme).
Übrigens: Erst vor kurzem hat das Unternehmen für den Standort Peggau die Bewilligung erhalten, um Holzstaub für die Produktion zu verwenden. Nach fünf Jahren Bewilligungsverfahren sollen ab dem 3. Quartal 40 Prozent des Gases durch Holzstaub ersetzt werden.