Update für Photovoltaik-Lehrgang
Bessere Möglichkeiten für Quereinsteiger:innen: PV-Lehrgang der TÜV Austria Akademie und dem Bundesverband Photovoltaic Austria wurde überarbeitet.
Damit Österreich im Jahr 2030 zu 100 Prozent erneuerbaren Strom erzeugt, braucht das Land vor allem Fachkräfte, die die Energiewende vorantreiben: Monteur:innen, Techniker:innen und Projektleiter:innen für Erneuerbare Energien. Dass der Branche aktuell jedoch noch Fachkräfte fehlen, zeigt eine kürzlich erschienene Branchenumfrage vom Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria). Die TÜV Austria Akademie und PV Austria stellen sich dieser Herausforderung: In Kooperation mit der HTL Bulme in Graz startete bereits 2016 der Lehrgang für die Zertifizierung von Photovoltaikpraktiker:innen. Seither wurden Kursangebot und Seminarportfolio laufend erweitert und ausgebaut, um für die zunehmend komplexer werdenden photovoltaikspezifischen Fragestellungen gerüstet zu sein. Die Überarbeitung des aktuellen Lehrgangs soll vor allem auch Quereinsteiger:innen eine Einstiegsmöglichkeit bieten.
„Wir haben gesehen, dass immer mehr Teilnehmer:innen aus anderen Gewerken als der Elektrotechnik Interesse an unserem Lehrgang zeigen“, sagt Michaela Margetich, Programmverantwortliche in der TÜV Austria Akademie, zum Hintergrund der neuen Überarbeitung und führt weiter aus: „Damit sich auch Quereinsteiger:innen die notwendigen PV-Grundlagen und elektrotechnischen Kenntnisse aneignen können, haben wir den Lehrgang um diese Grundlagenthemen erweitert. Weiters wurde das wichtige Thema der Arbeitssicherheit integriert.“
Unterschiedliche Wege führen ans Ziel
Während sich das Basismodul an Quereinsteiger:innen und Personen mit noch geringen Elektrotechnikkenntnissen richtet, können PV-Fachleute und Personen mit Erfahrung im Bereich der Elektrotechnik bei entsprechenden Nachweisen direkt in das Aufbaumodul einsteigen. Margetich sagt dazu: „Im Aufbaumodul gehen wir besonders auf die Herausforderungen von Photovoltaiksystemen für größere Gewerbe- und Industrieanlagen ab 30 kWp ein, und der gesamte letzte Kurstag widmet sich der Planung einer Photovoltaikanlage. Teilnehmer:innen haben somit die Möglichkeit alles Gelernte an einem Projekt anzuwenden.“
In insgesamt 5,5 Tagen erhalten die Teilnehmer:innen vertiefendes Wissen zur „Vorschriftenlandschaft“. Sie erfahren, welche elektrotechnischen Voraussetzungen gelten und können diese in der handwerklichen Praxis üben. Außerdem wird auf die Gefahren bei Arbeiten auf dem Dach eingegangen und die notwendigen Vorkehrungen für Absturzsicherungen gelehrt. Nach der mehrtägigen praktischen Ausbildung schließt der Lehrgang mit der Planung eines Musterprojekts. Die Ausbildung wird an mehreren Terminen sowohl in Präsenz als auch online angeboten. Optional kann auch eine Prüfung abgeschlossen werden, für die ein TÜV Austria Personen-Zertifikat ausgestellt wird.
Praxis im größten PV-Ausbildungszentrum Österreichs
Während der zwei Praxistage im größten PV-Ausbildungszentrum Österreichs, dem Praxiszentrum Green Village der HTL Bulme in Graz, stehen den Teilnehmer:innen eine Auswahl an Schulungssituationen zur Verfügung, um das theoretisch erworbene Wissen in die Praxis umzusetzen: unterschiedliche PV-Anlagen, Energieoptimierungssysteme, neueste Mess- und Prüfgeräte, Blitz- und Überspannungsschutzgeräte und Smart-Home-Lösungen.
Neben dem mehrtägigen Lehrgang werden auch weitere Tageskurse angeboten, wie bspw. „Fit für Photovoltaik“ oder „PV-Normenlandschaft“. Alle PV-Kurse finden Sie hier