Umsatzplus bei Fertigteilhäusern
Das Eigenheim als Fertigteilhaus war in Österreich im Jahr 2020 hoch gefragt. Die Erlöse der Hersteller wuchsen um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Für die Hersteller von Eigenheimen in Fertigteilbauweise entwickelte sich das vergangene Jahr überraschend positiv. Laut aktuellem Branchenradar „Fertigteilhäuser in Österreich“ erhöhten sich die Herstellererlöse um 6,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf knapp 810 Millionen Euro. Die Anzahl der verkauften Häuser stieg um 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 4.132 Stück. Die positive Entwicklung der Nachfrage war im Wesentlichen die Folge einer signifikant steigenden Fertigteilquote. Denn das Marktpotential – also die Baubeginne von Ein- und Zweifamilienhäusern insgesamt – stagniert auf Vorjahresniveau. Infolge stieg der Anteil von Fertigteilhäusern an den insgesamt neu errichteten Eigenheimen (Fertighausquote) auf 27,4 Prozent. Zuwächse gab es jedoch nur bei Häusern in Holz-Riegelbauweise.
Die wieder wachsende Beliebtheit von Fertigteilhäusern war im Wesentlichen auf das sinkende Angebot an Baumeisterdienstleistungen zurückzuführen, schränkten doch viele Betriebe ihre Geschäftstätigkeit ein, nicht zuletzt wegen fehlender Personalkapazitäten ausländischer Beschäftigter. Und da mehr private Bauherren als in früheren Jahren ihr Bauprojekt möglichst rasch umsetzen wollten, fiel die Wahl wieder stärker auf ein Fertigteilhaus (mit garantiertem Liefertermin). Zudem profitierten speziell die bekannten Hersteller von Fertigteilhäusern vom generell in Krisenzeiten steigenden Sicherheitsbedürfnis in der Bevölkerung. Das zeigte sich auch in einer überdurchschnittlich starken Nachfrage nach schlüsselfertigen Häusern. Im Jahr 2020 wurden um nahezu acht Prozent mehr schlüsselfertige Häuser verkauft als im Jahr davor, womit deren Anteil erstmals seit 2015 wieder signifikant auf nunmehr deutlich über fünfzig Prozent stieg.
Auch im mittelfristigen Ausblick ist bei Fertigteilhäusern mit einem wachsenden Markt zu rechnen, wenngleich im kommenden Jahr der Aufschwung voraussichtlich deutlich an Fahrt verliert, weil für private Bauherren wieder das volle Baumeisterangebot zur Verfügung steht.