Traditionsreicher Küchenhersteller insolvent

Das Badmöbel-Werk von Villeroy & Boch brachte kein Glück. Über das Vermögen des Küchenherstellers Haka Küche GmbH wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet.

Das 1930 gegründete Familienunternehmen Haka aus Traun ist insolvent. Die wirtschaftliche Schieflage des Unternehmens sei insbesondere auf die Übernahme des „Badmöbelwerks“ von Villeroy & Boch im Jahr 2023 zurückzuführen, so der AKV. Die damit verbundenen Verpflichtungen – darunter die Weiterführung der Produktion und die Übernahme sämtlicher Mitarbeiteransprüche – führten zu einer massiven Belastung der Liquidität. Zusätzlich habe ein verändertes Konsumverhalten nach der Covid-19-Pandemie die Nachfrage nach Küchen und Möbeln spürbar gedämpft. Die Passiva betragen laut AKV 11,4 Millionen Euro, betroffen sind rund 100 Gläubiger und 158 Mitarbeiter:innen.

2023 Verlust, 2024 weniger Umsatz

Im Geschäftsjahr 2023 erwirtschaftete Haka einen Umsatz von rund 26,3 Mio. Euro, musste jedoch einen Jahresverlust von rund 6 Mio. Euro hinnehmen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 sank der Umsatz weiter auf rund 23,4 Mio. Euro mit einem Jahresverlust von 4,4 Mio. Euro. Die Verluste der vergangenen beiden Jahre wurden durch Kapitalzuschüsse der Muttergesellschaft gedeckt.

Quote maximal 17 Prozent

Insgesamt geht die Schuldnerin im Eröffnungsantrag davon aus, dass im Falle einer Zerschlagung und unter Berücksichtigung der Verfahrenskosten eine Quote von maximal 17 % zu erreichen sei. Diese Zahlen würden die angespannte finanzielle Lage des Unternehmens unterstreichen, zeigen aber auch, dass durch eine geordnete Sanierung und Fortführung des Betriebs eine zumindest teilweise Befriedigung der Gläubiger möglich erscheint.