Tag der Sonne(nenergie)
Der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen im vergangenen Jahr stimmt zuversichtlich. Aber der Ausbau-Turbo muss noch gezündet werden.
Der 3. Mai gilt als internationaler Tag der Sonne. Er stellt die enorme Wichtigkeit der Sonnenenergie für die Gesellschaft in den Mittelpunkt. Die Produktion von nachhaltigem Sonnenstrom ist in Österreich beliebt und spielt in der Erreichung der österreichischen Klimaziele eine große Rolle. Der in Österreich produzierte Sonnenstrom deckt mittlerweile den Bedarf von 450.000 Haushalten. Mit einem Zubau von mehr als 200 Megawatt, was einer Steigerung von 20% zum Vorjahr entspricht, war das Jahr 2019 das bisher zweit stärkste Photovoltaik-Jahr. Trotz positiver Zubauzahlen ist Österreich noch lange nicht am Ziel. Um die Stromversorgung vollständig auf erneuerbare Energie umzustellen muss sich die installierte PV-Leistung verzehnfachen.
Vorgaben bremsen
Viel zu aufwendige Vorgaben verhindern einen rascheren PV-Ausbau. Daher sind Bau- und Raumordnungen anzupassen, Netzanschlüsse zu vereinfachen, praxisorientierte Umsetzung von Gemeinschaftsanlagen zu ermöglichen und allen voran langfristige Förderstrukturen sicherzustellen, um einige Beispiele zu nennen. Ein positives Signal ist die von der Stadt Wien angekündigte PV-Verpflichtung im Gebäudeneubau. Weitere derart entschlossene Schritte müssen folgen, um in Österreich rasch das große PV-Potenzial, welches eine aktuelle Studie von Österreichs Energie belegt, zu nutzen.
Unbegrenzte Anwendungsmöglichkeiten
Den Anwendungsmöglichkeiten von PV-Anlagen sind keine Grenzen gesetzt. Sie reicht von der Anbringung auf Dächern aller Größen, über die Doppelnutzung von Parkplätzen oder Lärmschutzwänden bis hin zum Einsatz in der Landwirtschaft. Zukünftig wird es auch möglich sein über Energie-Gemeinschaften gemeinsam Sonnenstrom zu erzeugen und zu nutzen.
Wien-Ottakring macht’s vor
Als „Greener Linien“ starteten die Wiener Linien im Herbst 2019 ein einzigartiges Pilotprojekt: Erstmalig installierte die Wien Energie spezielle Photovoltaik-Folien auf dem Dach der U-Bahn-Station Ottakring. Der gewonnene Strom wird vor Ort eingesetzt, um Beleuchtungen, Rolltreppen und Aufzüge zu betreiben. Im Gegensatz zu herkömmlichen Photovoltaik-Anlagen sind die Folien fünfmal leichter. Nach einem halben Jahr kann sich die erste Bilanz sehen lassen: Die PV-Anlage produziert derzeit 14 Stunden Energie am Tag – damit können in den Mittagsstunden bereits 50 Prozent des Energiebedarfs, der gesamten Station, gedeckt werden.
Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!