Strabag mit bisher bestem Ergebnis
Der börsennotierte Baukonzern fuhr 2024 trotz gemischtem Marktumfeld sein historisch bestes Ergebnis ein. Mit Rekordauftragsbestand von 25,4 Milliarden Euro von Projekten in Infrastruktur, Energie und High-Tech-Produktionen blicken die Verantwortlichen positiv in die Zukunft.
Rückläufige Trends wie im Hochbau und anderen Bausegmenten wurden erfolgreich mit starken Impulsen im Bereich Infrastruktur ausgeglichen. So erwirtschaftete der Konzern eine leicht erhöhte Leistung von 19.238,80 Millionen Euro (+1,0% zum Vorjahr) und einen konsolidierten Umsatz von 17.422,22 Millionen Euro. Umsatztechnisch teilten sich die beiden operativen Segmente Nord + West sowie Süd + Ost jeweils einen 41-prozentigen Anteil, International + Sondersparten trugen 18 % bei.
Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen erhöhte sich im Jahr 2024 um 16% auf 1.644,18 Millionen Euro, die EBITDA-Marge kletterte spürbar von acht auf 9,4 Prozent. Auch der abschreibungsbereinigte EBIT erhöhte sich auf 1.061,89 Millionen Euro und knackte damit erstmals die Milliarden-Marke. Hier stieg die Marge aufgrund positiver Ergebniseffekte im Segment Nord + West deutlich höher als prognostiziert von 5,0 auf 6,1 Prozent. Dabei sorgte ein milder Dezember vor allem in Deutschland für mehr frostfreie Zeit zum Betonieren.
Beim Zinsergebnis erreichte man einen Anstieg von rund 44- auf 75,42 Millionen Euro- in erster Linie durch höhere Zinserträge, bedingt durch das teilweise noch erhöhte Zinsniveau 2024. Ein ordentliches Plus von 31% auf 823 Millionen Euro verzeichnete auch das Konzernergebnis- das bisher höchste in der Strabag-Geschichte. Anleger:innen haben ebenso Grund zur Freude, so stieg das Aktienergebnis von 6,30 Euro/Aktie (2023) letztes Jahr auf 7,35 Euro wobei mit einer geplanten Dividende von 2,85 Euro/Aktie (+40% Vgl. Vorjahr) die Dividendenpolitik weitergeführt werden soll wie bisher.
Eine weitere bedeutsame Marke konnte auch das Eigenkapital knacken: das Strabag-Reinvermögen belief sich 2024 auf knapp über fünf Milliarden Euro, die EK-Quote konnte im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls leicht erhöht werden. Zum 31.12.2024 wies das Unternehmen mit knapp drei Milliarden Euro erneut eine Netto-Cash-Position aus.
Ausblick in die Zukunft
Für das Geschäftsjahr 2025 erwartet der Vorstand eine deutliche Leistungssteigerung auf rund 21 Milliarden Euro. Die Prognose stützt sich vor allem auf den hohen Auftragsbestand sowie erwartete Beiträge aus bereits erfolgten Übernahmen. Eher mit gedämpften Erwartungen blickt man heuer noch auf das milliardenschwere Infrastrukturpaket Deutschlands. Strabag-CEO Stefan Kratochwill glaubt an deutsche Auftragsausschreibungen aus dem 500-Milliarden-Investitionspaket ab 2026 und 2027.
Auch die Lage im Segment Süd + Ost wird sehr differenziert betrachtet. Rechnet man beispielsweise in Polen und Rumänien aufgrund hoher EU-Förderzusagen mit viel Potential, bleibt die Lage in Österreich und Ungarn etwas schwieriger. Der schwache Wohnbau und das massive Budgetdefizit hierzulande lassen aktuell noch keine richtig positive Stimmung aufkommen. In Ungarn machen vor allem eingefrorene EU-Hilfen größere Infrastrukturprojekte schlecht kalkulierbar. Trotz alle dem blickt die Strabag SE mit viel Optimismus in die Zukunft und strebt langfristig bis 2030 eine EBIT-Marge von sechs Prozent an.
„Ich möchte mich zudem persönlich noch einmal sehr herzlich bei Clemens Haselsteiner bedanken. Er hat als Vorgänger in beeindruckender Weise die Weichen gestellt, vor allem als Vordenker im Bereich Nachhaltigkeit. Wir bleiben optimistisch und zukunftsgerichtet und werden uns weiterhin auf die Themen Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit konzentrieren.“, so CEO Stefan Kratochwill zum Abschluss der Strabag-Bilanzkonferenz.


