Stabile Marge bei Umsatzminus

Die Geberit Gruppe verzeichnete im Jahr 2023 in einem schwierigen Umfeld einen währungsbereinigten Nettoumsatzrückgang von 4,8 Prozent. Die Marge sollte bei 30 Prozent liegen.

Geberit spürt die Bauflaute in Europa. Der Nettoumsatz der Gruppe reduzierte sich im Jahr 2023 um 9,1 Prozent auf 3.084 Millionen Schweizer Franken. Darin enthalten sind auch negative Währungseffekte in Höhe von 147 Millionen Schweizer Franken weil der Schweizer Franken gegenüber den meisten anderen Währungen deutlich stärker wurde. In lokalen Währungen resultierte ein Rückgang von 4,8 Prozent. Demgegenüber stehen Preiserhöhungen von rund 8%, die die Entwicklung positiv beeinflussten. Die abgesetzten Mengen waren aufgrund der hohen Vorjahresperiode deutlich tiefer, so eine vorläufige Bilanz des Konzerns, der seinen Jahresabschluss am 13. März bekanntgibt.

D, Ö und Osten als Spaßbremsen

Kräftig rückläufig waren die Umsätze im gewichtigen deutschen Markt mit 10, 5 Prozent und Osteuropa – 9,4 Prozent. Hierzulande betrug das Minus 8,4 Prozent, Wachstum gab es für Geberit in Italien mit 1,9 Prozent. Rückläufig war auch die Region Fernost/Pazifik (-3,8 Prozent). Zulegen konnten dagegen die Regionen Nahost/Afrika (+17,1 Prozent) und Amerika (+1,5 Prozent).

Bei den Produktbereichen nahm der währungsbereinigte Nettoumsatz bei den Rohrleitungssystemen um 2,2 Prozent, bei den Badezimmersystemen um 5,7 Prozent und bei den Installations- und Spülsystemen um 6,2 Prozent ab. Ein Nettoumsatzplus brachte das 4. Quartal. Währungsbereinigt betrug die Zunahme 8,3 Prozent, wobei 2 Prozent auf einen positiven Preiseffekt zurückzuführen sind, so die Aussendung.

Die Marge passt

Trotz deutlich tieferer Volumina und erheblicher Lohninflation werden die operativen Margen im Vorjahresvergleich deutlich höher ausfallen, so das Unternehmen. Dies hauptsächlich aufgrund der Flexibilität in den Werken, in der Logistik und den deutlich gesunkenen Energiepreisen. Wenig Einfluss wird den im Jahresverlauf gesunkenen Rohmaterialpreise zugeordnet. Unterm Strich wird für das Gesamtjahr 2023 eine operative Cashflow-Marge (EBITDA-Marge) von 30 Prozent erwartet.
Der vollständige Jahresabschluss und der Geschäftsbericht 2023 werden zur Analysten- und Medienkonferenz am 13. März 2024 in Zürich publiziert.

Ausblick: Weniger Neubau, robuste Sanierung

Für das laufende Jahr wird aufgrund der makroökonomischen Rahmenbedingungen und den geopolitischen Risiken eine insgesamt rückläufige Bauindustrie erwartet. Die gestiegenen Baukosten und Zinsen haben in den letzten zwei Jahren die Nachfrage in der europäischen Bauindustrie – insbesondere im Neubausektor – erheblich gedämpft. Die Baugenehmigungen in Europa sind in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 um rund 20 Prozent zurückgegangen, was zu einem entsprechenden Rückgang der Neubautätigkeit im Jahr 2024 führen wird.

Im Renovationsgeschäft, dessen Anteil rund 60 Prozent am Geberit Umsatz beträgt, wird im Gegensatz dazu ein robusterer Verlauf erwartet. Es bestehe in einigen europäischen Ländern erhebliche Sanierungsbedarf und die Verlagerung von Sanitär- zu Heizungslösungen sei anders als im Vorjahr nicht gegeben. Und: Die erwarteten Zinssenkungen im Laufe des Jahres und der strukturelle Trend zu höherwertigen Sanitärstandards sollte die Nachfrage positiv stimulieren, so der Konzern.