Dämpfer für Wienerberger

Hohe Inflation, steigende Zinsen und eine geringere Nachfrage in allen wesentlichen Märkten: All das wirkt sich auf Wienerberger aus. Das operative EBITDA belief sich auf 454,1 Millionen Euro (H1 2022: 545,4 Millionen Euro).

Dennoch konnte die Wienerberger Gruppe ihre Marktanteile halten sowie das Preisniveau verbessern und erzielte einen Konzernumsatz von 2.202,5 Millionen Euro (H1 2022: 2.571,9 Millionen Euro), so das Unternehmen in seinem Halbjahresbericht. Nachdem 2022 ein Rekordjahr war, stellt sich die Lage 2023 deutlich schwieriger dar. Wienerberger CEO Heimo Scheuch sagt: „Spürbare Abnahmen im Neubau von über 40% wurden in Osteuropa – allen voran in Polen und Ungarn – verzeichnet. Ähnlich verhielt sich die Situation in Deutschland. Besonders positiv hervorzuheben ist jedoch die Performance unseres Rohrgeschäfts.“

Das EBITDA betrug im ersten Halbjahr 2023 448,2 Millionen Euro (H1 2022: 548,8 Millionen Euro). Darin sind Ergebnisbeiträge von realisierten Akquisitionen von 4,2 Millionen Euro, sowie negative Fremdwährungseffekte von 4,6 Millionen Euro enthalten. Das operative EBITDA belief sich auf 454,1 Millionen Euro (H1 2022: 545,4 Millionen Euro). Für dessen Ermittlung wurden Erträge aus dem Verkauf von nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften von 3,5 Millionen Euro sowie Strukturanpassungen von -9,4 Millionen Euro bereinigt. Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) betrug im ersten Halbjahr 307,4 Millionen Euro (H1 2022: 393,5 Millionen Euro). Das Finanzergebnis veränderte sich aufgrund gestiegener Finanzierungskosten von -19,7 Millionen Euro im Vorjahr auf -28,3 Millionen Euro, wobei höhere Zinsaufwendungen zum Teil durch Erträge aus vorteilhaften Zinsabsicherungen von 2,7 Millionen Euro ausgeglichen werden konnten.

Blick in die Zukunft

Für das zweite Halbjahr 2023 geht Wienerberger in Nordamerika von einer weiterhin stabilen Nachfrage auf niedrigerem Niveau aus, während man in Westeuropa mit weiteren Rückgängen und in Osteuropa mit einer Stabilisierung rechnet.
Insgesamt entwickelten sich Endmärkte von Wienerberger wesentlich schlechter als ursprünglich angenommen. Für das Geschäftsjahr 2023 gehen der Konzern dennoch weiterhin von einer starken Performance aus und rechnet mit einem operativen EBITDA von 800-820 Millionen Euro.