Saint-Gobain setzt auf Nachhaltigkeit
Recycling-Projekte, Umstellung auf Ököstrom und CO2-sparen bei der Logistik: Saint-Gobain will bis 2050 CO2-neutral sein.
Es muss etwas in Sachen Klimaschutz passieren. Das sieht auch der internationale Baustoffkonzern Saint-Gobain so und hat sich durchaus ehrgeizige Ziele gesetzt. In diesem Jahr wird das 25-jährige Bestehen von Saint-Gobain Austria gefeiert und anlässlich dieses Jubiläums wurde Bilanz gezogen. So bemüht sich das Unternehmen seit einigen Jahren, alle Unternehmensbereiche und -ebenen nachhaltiger zu gestalten. Mit einer Vielzahl an Projekten wurde der Einsatz von CO2-intensiven Rohstoffen reduziert bzw. ersetzt, Energie durch die Nutzung von Abwärme eingespart bzw. der Bereich Logistik CO2-sparend gestaltet.
Durch die 2021 erfolgte Umstellung auf Grünstrom, konnten zudem die jährlichen CO2-Emissionen um fast ein Drittel reduziert werden. Zielsetzung von Saint-Gobain Austria ist, durch eine schrittweise CO2-Reduktion – minus 30 % bis 2030 – bis spätestens 2050 die völlige CO2-Neutralität zu erreichen. „Regionaler Vorreiter ist der Weber-Produktionsstandort in Wien, wo schon ab Jahresende CO2-neutral produziert werden soll“, gibt Peter Giffinger, CEO Austria bei Saint-Gobain, im Rahmen einer Pressekonferenz mit internationalen Vertretern des Konzerns bekannt und kündigt ein strategisches Investment im Bereich Kreislaufwirtschaft an.
Leichtbau: 66 % weniger CO2
„40 % der weltweiten CO2-Emissionen gehen auf das Konto der Bauindustrie. Mit den Lösungen von Saint-Gobain für die Renovierung, die Gebäudehülle und den Leichtbau können mindestens zwei Drittel dieser Emissionen eingespart werden“, erklärt Patrick Dupin, Senior Vice-President Compagnie de Saint-Gobain und CEO Saint-Gobain Nordeuropa, und ergänzt, dass nachhaltige Lösungen bereits 72 % des Konzernumsatzes ausmachen. 44,2 Milliarden Euro Umsatz macht der Konzern 2021. Saint-Gobain Austria ist am heimischen Markt mit Isover, Rigips und Weber Terranova vertreten.
Investment Kreislaufwirtschaft
Bei Saint-Gobain Austria werden jährlich rund 2.000 Tonnen Gipskartonverschnitt bzw. 500 Tonnen Isover-Mineralwolle Dämmstoffe recycelt. „Mit einem Investment im Bereich Kreislaufwirtschaft beabsichtigen wir, hinkünftig auch Gipskarton Abbruchabfälle zu sammeln und zu recyceln“, kündigt Österreich CEO Giffinger an. Das geplante Projekt soll mit Porr Umwelttechnik und Saubermacher realisiert werden. Diese Pläne gelten vorbehaltlich der Schaffung der rechtlichen Rahmenbedingungen.
Anerkennung gefordert
In Rahmen der Bilanz zu „25 Jahre Nachhaltigkeit“ werden allerdings auch mehr Rücksichtnahme und Anerkennung durch die öffentliche Hand eingefordert. „Unternehmen, die im Bereich Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle übernehmen und z.B. auf CO2-armen Transport per Bahn setzen, sollten zumindest wettbewerbsfähige Bedingungen vorfinden“, meint Österreich CEO Giffinger. Die Rigips-Werke in Bad Aussee und Puchberg verfügen über Bahnzugänge, die für den Export immer seltener genutzt werden können. Das ist teilweise auch dem reduzierten Verbindungsangebot geschuldet. Die Vertreter von Saint-Gobain wünschen sich unisono auch mehr Überzeugungsarbeit bei Bauherren, Planern und natürlich auch bei den Konsumentinnen und Konsumenten.