Rhomberg: Strategie bringt Stabilität
Trotz Bauflaute schließt die Bausparte der Rhomberg Gruppe das Geschäftsjahr positiv ab. Der Trend zum Bahnausbau beschert der zu 50 Prozent zu Rhomberg gehörenden Rhomberg Sersa Rail Group erneut einen Umsatzrekord.
Auch im vergangenen Geschäftsjahr bilanzierte die Rhomberg Gruppe in ihren beiden Sparten, Bau sowie Bahntechnik, positiv. Zum Bilanzstichtag 31. März 2023 beträgt die kumulierte Betriebsleistung der gesamten Gruppe 1,3 Milliarden Euro, was ein Plus von 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Sparte Bau legte um rund 4 Prozent auf 542 Millionen Euro zu. Bei der Rhomberg Sersa Rail Group im Bereich Bahntechnik, an der Rhomberg 50 Prozent hält, führte der auch international weiterhin stark forcierte Ausbau der Schieneninfrastruktur zu einer Umsatzsteigerung von 14 Prozent auf 760 Millionen Euro. Die Zahl der Mitarbeitenden stieg von rund 3 800 auf knapp 4 000.
Im anhaltend herausfordernden Bauumfeld gelang dies dank vorausschauender strategischer Positionierung: Bereits vor Jahren hat die Unternehmensführung die Weichen im Hinblick auf die Wertschöpfung entlang des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden und Infrastruktur gestellt und seither gezielte Weiterentwicklungen vorgenommen. „Dadurch verfügen wir nun auch in der aktuell schwierigen Marktlage über eine stabile Basis“, betont Hubert Rhomberg, Geschäftsführer der Rhomberg Holding. Sowohl der klassische Bau als auch Generalunternehmer-Leistungen im gewerblichen Systembau sowie in Umbau, Sanierung und Projektbau gehören zu jenen Bereichen, die nach wie vor solide performen. In anderen Bereichen, vor allem im Immobilien- und Bauträgergeschäft, sei jedoch ein deutlicher Rückgang spürbar. Das fehlende Bauträgergeschäft, verbunden mit hohen Zinsen, führe zu erheblichen Ergebnis- und Liquiditätsbelastungen.
Bausparte anspruchsvoll
Insgesamt sei die Situation in der Sparte Bau daher anspruchsvoll, sagt Rhomberg: „Dadurch, dass wir breit aufgestellt sind, können wir den Einbruch in der Bauwirtschaft besser abfedern. Aber es wird für uns zunehmend schwieriger, sicher durch das unruhige Fahrwasser zu manövrieren.“ Einen Hebel sieht er in der konsequenten Fortführung nachhaltigen Bauens – speziell mittels Holz-Systembau, der laufend weiter optimiert wird. „Mit der Aussicht auf kommunale und staatliche Aufträge beziehungsweise Projekte setzen wir überdies Erwartungen in unser neues Geschäftsfeld Ingenieurbau.“
Holz-Systembau als Gamechanger
Mit seinen Baulösungen vereint Rhomberg Bau als Komplettanbieter bevorzugt die Vorteile des Baustoffs Holz mit denen der modularen Vorfertigung und Skalierbarkeit. Das Resultat seien nachhaltige, schlüsselfertige Immobilien – ob für Büro und Hotel, Wohnen oder auch Bildungseinrichtungen. „Dabei kümmern wir uns nicht nur um Planung, Produktion und Bau, sondern ebenso um den Betrieb bis hin zum Umbau und auch um den Rückbau“, so Ernst Thurnher, Geschäftsführer der Rhomberg Holding. Und das ziemlich schnell: „In zwei Wochen können wir ein baubares Holz-Systembauprojekt liefern – inklusive Kostenschätzung und Ökobilanzbetrachtung“, konkretisiert Thurnher. „Das gelingt uns nur deshalb, weil wir alle Kompetenzen und Produkte in der Gruppe vereinen.“ Unter anderem wurde im Unternehmen bereits in der Vergangenheit vorausschauend Know-how im Bereich der Integralen Planung sowie der digitalen Services aufgebaut. Nicht zu vergessen ist der noch junge Bereich Rhomberg Energie, der sich am Markt mit ganzheitlichen Energiekonzepten in kurzer Zeit etablieren konnte und weiter ausgebaut werden soll.
Erfolgreich ist Rhomberg Bau mit Systembaulösungen auch abseits des Holzbereichs. Das 50-prozentige Tochterunternehmen Goldbeck Rhomberg, ein Spezialist für ökonomische, schnelle und flexible Lösungen im Industrie- und Gewerbebau, hat mit einer Betriebsleistung von 381 Millionen Euro seine Zahlen aus dem vergangenen Geschäftsjahr noch einmal übertroffen.