Rhomberg knackt Milliarde
Die Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahrs fällt mit einer Betriebsleistung von 1,19 Milliarden Euro (2021/22: 992 Millionen Euro) zwar positiv aus. Doch für die nächsten Jahre sieht man große Herausforderungen.
Während die Bahnsparte ihren Kurs wohl fortsetzen kann, hat sich der Ausblick für den Bau eingetrübt, so das Vorarlberger Unternehmen. „Das klassische Baugeschäft wird zumindest in den kommenden zwei bis drei Jahren schwierig werden“, erklärt Hubert Rhomberg, Geschäftsführer der Rhomberg Holding. „An der einen oder anderen Stelle spüren wir schon jetzt einen Rückgang.“ Trotz verschlechterter Rahmenbedingungen entwickelte sich die Bausparte im Wirtschaftsjahr 2022/23 dank einer gemeinsamen Anstrengung aller Geschäftsbereiche positiv und erreichte eine Betriebsleistung von 520 Millionen Euro – im Vorjahr waren es 418 Millionen Euro. Den Rest, also 667 Mio. Euro (Vorjahr: 574 Mio. Euro) erwirtschaftete die Bahntechnik.
Chancen im Systembau
In Summe sei man dank der vielfältigen Organisation mit ihren unterschiedlichen Geschäftsbereichen jedoch gut aufgestellt, um durch dieses schwierige Fahrwasser steuern zu können. „Großen Anteil daran hat die Transformation vom Bauunternehmen zum Bautechnologie-, Produkt- und Lösungsanbieter“, so Rhomberg. „Darauf arbeiten wir seit Jahren konsequent hin und setzen konkrete Schritte und Maßnahmen.“
Eine zentrale Rolle spielt dabei der vielfältig einsetzbare Systembau mit Holz. Wichtige Puzzleteile, die sich mit dem Holzbau zum großen Ganzen verbinden, sieht man beispielsweise bei der seriellen Sanierung mit dem jungen Joint Venture Renowate oder Rhomberg Energie als Anbieter von 360-Grad-Energielösungen. Dazu gehören ebenso Dienstleistungen wie die integrale Planung, die im Zuge der Akquise eine schnelle digitale Konzipierung von der Idee bis zur Produktion und Montage ermöglichen.
Digitale Zukunft
„Um Abläufe in der Bau- und Immobilienwelt zu optimieren, loten wir auch die Möglichkeiten der Digitalisierung immer weiter aus“, fügt Rhomberg hinzu. So schafft der von der RSRG mitentwickelte KI-Baustellencontainer „Q-tainer“ die Basis für ein digitales Netzwerk auf Baustellen. Und ein ursprünglich im Bahnbereich eingesetztes Bauablaufmanagement sorgt für eine reibungslose Anlieferung der Holzbaumodule. Darüber hinaus wird an vielen Stellen im Unternehmen mit künstlicher Intelligenz experimentiert. Die im Vorjahr erstmals durchgeführte Konferenz für KI in der Bauindustrie „DataCon.AI“ wird dieses Jahr in Kooperation mit der Strabag in Wien stattfinden.
Vor einem Jahr startete auch Rhomberg Energie als Innovationsprojekt mit ganzheitlichen Energiekonzepten aus einer Hand am Markt. Die Nachfrage ist gut, teilt die Gruppe mit. Im vergangenen April wurden durch den Einstieg bei dem auf Planung und Montage von PV-Anlagen spezialisierten Feldkircher Unternehmen SolarImpuls die Kapazitäten erhöht.