Porr: Großaufträge bringen Plus
Der Baukonzern meldet einen Auftragsbestand von knapp 9 Milliarden Euro (+11,7 Prozent) und konnte das Ergebnis (EBITDA) um 8,7 Prozent auf 136,7 Millionen steigern.
Trotz der weltweit angespannten Lage in der Branche baute die Porr ihr Ergebnis vor Steuern (EBT) auf 27,5 Millionen aus und sicherte sich zahlreiche neue Großprojekte, meldet das Unternehmen. „Wir haben in der ersten Jahreshälfte eine Reihe großer, spannender Aufträge erhalten. Unser Auftragseingang erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um beachtliche 25 Prozent“, so Porr CEO Karl-Heinz Strauss. Zu den Neuaufträgen gehören etwa das Baulos H53 des Brenner Basistunnels, der Bau eines großen Krankenhauses mit 100.000 m² Nutzfläche in Wrocław, Polen, sowie das Infrastrukturprojekt SuedLink Elbquerung. Insgesamt beträgt der Auftragseingang im ersten Halbjahr 3,8 Milliarden Euro.
Höhere Preise
Durch das global angestiegene Preisniveau kam es auch bei der Porr sowohl umsatz- als auch kostenseitig zum Teil zu deutlichen Erhöhungen, teilt der Konzern mit. So erwirtschaftete der Konzern im ersten Halbjahr 2023 Umsatzerlöse in Höhe von 2.891,1 Millionen Euro, um 11,4 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2022. Kostenseitig verzeichneten vor allem die bezogenen Leistungen eine deutliche Steigerung. Insgesamt lag jedoch die Erhöhung der Aufwände unter der Umsatzausweitung, so das Unternehmen. Die Porr konnte so ihr Ergebnis (EBITDA) um 8,7 Prozent auf 136,7 Millionen Euro verbessern. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) stieg um 24,6 Prozent auf 27,5 Millionen Euro. Somit ergab sich eine EBT-Marge von 0,9 Prozent in Bezug auf die Produktionsleistung (HJ/2022: 0,8 Prozent).
Auftragsbestand kratzt an den 9 Milliarden
Auch der Auftragsbestand konnte zulegen (+11,7 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2022) und kratzt erstmals an der 9 Milliarden-Marke. Die Porr erzielte eine Produktionsleistung von 3.017 Millionen Euro eine Steigerung um 9,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Besonders gut laufen die Geschäfte in Polen und Rumänien: Hier stieg die Produktionsleistung jeweils um über 40 Prozent.
Ausblick 2023 bestätigt
Die Weltwirtschaft sieht die Porr optimistisch am Beginn einer Erholungsphase, die Inflation bleibt aber nach wie vor hoch, sowohl kosten- als auch umsatzseitig. Nichtsdestotrotz wird in den meisten Heimmärkten der Porr ein weiteres Wachstum der Baubranche erwartet. Die Erholung der internationalen Lieferketten sowie die Entspannung der Energiekostensteigerungen würden positiv wirken. Wachstumstreiber für die Branche sind auch in der zweiten Jahreshälfte der Infrastruktur- und Tiefbaubereich. Im Hochbau sorge der Industriebau für eine stabile Entwicklung.
Ausgehend von den vollen Auftragsbüchern und der aktuellen Produktionsleistung erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2023 eine Leistung in einer Bandbreite von 6,5 bis 6,7 Milliarden Euro sowie eine weitere Steigerung des Ergebnisses.