Ökologischer Fußabdruck auf Knopfdruck

Kombination aus Daten-Know-how, BIM-Technologie und Nachhaltigkeitskriterien: Die Werkbank IT und Epea entwickeln ersten BIM-basierten Building Circularity Passport.

Erstmals lassen sich Immobilien-Ökobilanzen laut Aussendung durch automatisierte Datenverarbeitung berechnen: Er soll Planern, Bauherren und Investoren unmittelbar Auskunft über den CO2-Fußabdruck, die Recyclingfähigkeit oder den verbauten Rohstoffrestwert des Gebäudes geben. Mit dem BCP soll sich bereits in der Planungsphase eines Gebäudes in wenigen Sekunden herausfinden lassen, wie sich die verwendeten Baustoffe auf die Ökobilanz auswirken. Bisher waren dafür aufwändige Berechnungen nötig. Doch nun stellt die Epea Daten und Algorithmen für den digitalen Abgleich in den CAD-Programmen bereit.

Lebenszyklus digital verstehen

Die Epea (Environmental Protection Encouragement Agency) verfügt über langjährige Erfahrung in der Bewertung von Produkten nach dem Cradle to Cradle-Prinzip und nach der Life Cycle Assessment-Methode (LCA). Zudem hat das Umweltinstitut ein fundiertes Wissen über die Kreislauffähigkeit von Baustoffen und -produkten und deren ökologischen Fußabdruck gesammelt. Die Werkbank IT stellt mit ihrer BIM-Infrastruktur BIM & More die Technologie, durch die sich diese Produktinformationen in einen Digital Twin (digitalen Zwilling) übertragen und auswerten lassen.

Die CO2-Emissionen aus der Betriebsphase machen bei heutigen Neubauten Schätzungen zufolge nur noch weniger als 60 Prozent der gesamten Ökobilanz eines Gebäudes aus. „Herstellung, Errichtung, Entsorgung beziehungsweise Recycling sind bisher im Energieausweis (GEG) unberücksichtigt. Diesen verengten Blick wollen wir aufbrechen, indem wir den gesamten Lebenszyklus der verwendeten Materialien in den Planungsprozess aufnehmen”, erklärt Peter Mösle, Geschäftsführer bei Epea.

Zusammenarbeit

„Die EPEA erstellt bereits seit 2015 Building Circularity Passports und verfügt über eine riesige produktneutrale Datenbank sowie über relevante Algorithmen, etwa für die Cradle to Cradle-Bewertung. Bisher war noch keine Kalkulation in CAD-Planungsprogrammen möglich und der Berechnungsprozess hat viel Zeit in Anspruch genommen, da er nicht automatisiert war”, erklärt Matthias Uhl, Geschäftsführer des BIM-Unternehmens Die Werkbank IT. Im Zuge der Kooperation mit Epea werden die ökologisch relevanten Daten zusammen mit Produktinformationen der Datenbank BIM & More Harmony über ein Plugin in der digitalen Planungsumgebung zugänglich gemacht.