Nur jeder Zehnte nutzt PV
Die EY-Stadtwerkstudie zeigt, dass Österreichs Strommarkt stark zentralisiert ist. 96 Prozent beziehen Strom von Stromlieferanten.
Wie es der österreichischen Energiebranche gerade geht und wie Österreichs Haushalte in Sachen Energie aufgestellt sind, soll die diesjährige EY Stadtwerkestudie, für die 17 österreichische Energieversorgungsunternehmen und 1.000 Konsument:innen zum aktuellen Brennpunktthema befragt wurden, zeigen.
Und in Bezug auf erneuerbare Energie bzw. PV-Anlagen zeigt sich viel Luft nach oben: Gemäß der Verbraucherbefragung beziehen 96 Prozent der Haushalte zumindest teilweise ihren Strom von Stromlieferanten, jeder Zehnte (10 %) speist Strom aus Eigenproduktion wie z.B. einer Photovoltaikanlage zu. „Das zeigt eine starke Abhängigkeit der österreichischen Haushalte von zentralen Anbietern. Dabei liegt die Zukunft der Energieversorgung in der dezentralen Stromerzeugung, in der jeder Haushalt gleichzeitig Stromkonsument als auch -erzeuger ist“, erklärt Christina Khinast, Leiterin des Energiesektors bei EY Österreich.
Hinsichtlich Wärmegewinnung ist Gas (27,2 Prozent) im Moment die meistgenutzte Quelle. Dicht gefolgt von Fernwärme (26,2 %). Knapp dahinter kommt bereits die Pellets- bzw. Holzheizung, die aktuell jeder fünfte Haushalt verwendet (22,4 %). Nach wie vor haben zehn Prozent eine Ölheizung. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind bei neun Prozent im Einsatz, etwa vier Prozent nutzen Infrarot.
Ausbau kostet Geld
Der Ausbau erneuerbarer Energiequellen ist für die Energiebranche gleich nach den Preisentwicklungen von Strom und Gas infolge des Ukrainekriegs das Thema, mit dem sie sich am intensivsten auseinandersetzen. „Dieser Ausbau kostet vor allem Geld“, weiß Khinast. Geld, das zumindest die Konsument:innen nicht zu zahlen bereit sind – immerhin sind die Preise ohnehin hoch. Entsprechend wichtig seien laut der Khinast daher auch gezielte Fördermaßnahmen, wie sie etwa das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz vorsieht.
In den nächsten zwei bis drei Jahren dürfte aber nach wie vor die Gewinnung geeigneter Fachkräfte (71 %) die größte Herausforderung für Energieversorger bleiben.