Mehr Fläche fürs Wohnen
Serviced Apartments auf dem Vormarsch: Roman Kopacek sieht viel Zuspruch nach der Corona-Pandemie
Am Real Estate Circle 2023, der am 25. und 26. Mai in Stegersbach stattfindet, wird sich Roman Kopacek, Managing Partner Wien bei Michaeler & Partner, dem Thema Serviced Apartments und Hotel widmen und den Teilnehmern der Konferenz einen Übersicht über die aktuelle Lage des heimischen Tourismus geben.
„Nach rund zwei Jahren der Corona-Pandemie folgte bedingt durch den Krieg in der Ukraine die „Energiekrise“. Hotels kämpften mit stark steigenden Betriebskosten sowie Mitarbeiterkosten, die die Profitmargen drückten. Im Jahr 2022 ist es der Branche aber erfreulicherweise gelungen, die erhöhten Kosten an den Gast weiterzugeben und das Ratenniveau von 2019 zu übertreffen – auch wenn die Auslastungszahlen noch unter 2019 lagen. Aus heutiger Sicht sind die Vorbuchungszahlen für den Sommer 2023 vielversprechend“, erklärt Kopacek. Ziel müsse es in jedem Segment sein, eine Balance zwischen Preis, Serviceversprechen, -qualität und Nachhaltigkeit zu schaffen.
Mehr Differenzierung nötig
Bei Serviced Apartments sieht Kopacek den Vorteil, dass man nur jene Services und Leistungen bezahlt, die man während seines Aufenthalts in Anspruch nimmt (Baukastensystem) und in der Regel etwas mehr Fläche für sein Geld bekommt. „Das Segment hat viel Zuspruch erfahren und wurde während der Corona-Pandemie extrem gehypt. Speziell in den Top 3 Landeshauptstädten in Österreich drängen internationale Marken auf den Markt“, meint der Tourismusexperte.
Wenn die Nachfrage aber aufgrund des Wegbrechens der Mittelschicht mehr oder weniger drastisch einbricht, werde es zu einer Wettbewerbsverdichtung kommen. „Die Branche wird auf die veränderte Nachfrage reagieren müssen. Hotelbetriebe werden versuchen die fehlende Nachfrage durch neue Zielgruppen zu substituieren – mittels angepasster Verkaufsstrategien und gezielten Investitionen in ihr Produkt“, so Kopacek. Wie immer bei starker Wettbewerbsintensität würden Hotels mit einem hohen Grad an Differenzierung einen Vorteil haben – Stichwort Nachhaltigkeit und Regionalität. „Gleichzeitig gilt es auch zukünftig eine Balance zwischen angebotener Qualität und Preis zu halten. Kunden sind bereit für sinnstiftende Erlebnisse und den individuellen Mehrwert mehr zu bezahlen.“