Insolvenzen erreichen 5-Jahres-Hoch

Der AKV hat Insolvenzzahlen für die bisherigen drei Quartale 2023 veröffentlicht: Die 2.423 eröffneten Firmeninsolvenzen liegen um 13,65 Prozent über dem Vorjahreswert (2.132).

Lediglich in Tirol (- 6,43 %) haben die eröffneten Firmeninsolvenzen abgenommen, in allen anderen Bundesländern liegen Steigerungsraten vor, so der AKV. Am häufigsten war die Baubranche mit 607 Insolvenzfällen betroffen, knapp gefolgt vom Handel (604). Hauptinsolvenzursache der zahlreichen Bauunternehmen ist weiterhin die rückläufige Auftragslage in der Baubranche, vorwiegend als Folge der KIM-Verordnung und der gestiegenen Materialpreise.

Die eingetrübte Wirtschaftslage lässt weiterhin keine Entspannung bei den Firmeninsolvenzen erwarten, so dass der AKV weiterhin mit 5.500 Firmeninsolvenzen im Gesamtjahr 2023 rechnet. Die vermehrten Pleiten sind laut AKV auf Zinserhöhungen der EZB, gestiegene Kreditraten, verschärfte Kreditvergaberichtlinien, die inflationäre Entwicklung, die gestiegenen Material- und Produktionskosten, die hohen Energiekosten und die damit einhergehende Inflation und Kostensteigerungen zurückzuführen.

Gesamtpassiva von mehr als zwei Milliarden

Auch die Gesamtpassiva der eröffneten Firmeninsolvenzen liegen knapp über zwei Milliarden Euro und über dem Vorjahreswert. Bei der größten Firmeninsolvenz nach Passiva und Dienstnehmern handelt sich um jene der Leiner & kika Möbelhandels GmbH.

In circa einem Viertel der Insolvenzverfahren werden Sanierungspläne abgeschlossen, deren Durchschnittsquote bei 42,2 Prozent und deren Medianwert bei 25,0Prozent liegen.