Hohe Preise dämmen Nachfrage
2022 sind die Preise für Dämmstoffe in Österreich rasant gestiegen. Viele schreckten deshalb vor einer thermisch-energetischen Gebäudesanierung zurück, so aktuelle Daten des Branchenradars.
Deutliche höhere Rohstoffkosten und noch mehr die explodierenden Energiepreise zwangen die Hersteller zu massiven Preiserhöhungen, hat das Marktforschungsinstitut herausgefunden. Laut aktuellem Branchenradar Dämmstoffe in Österreich erhöhten sich infolge die durchschnittlichen Verkaufspreise von Schaumstoffdämmungen um ein Viertel, bei Mineralwolle lag die Teuerung bei 15 Prozent. Das vielen sanierungswilligen Bauherrn zu viel, schätzt der Branchenradar ein. Die Nachfrage nach Dämmstoffen für Baumaßnahmen im Gebäudebestand brach um sieben Prozent ein. Damit sanken die Dämmstoffverkäufe im Sanierungssegment auf den tiefsten Stand seit 2007.
Ruf nach Förderung
„Die von externen Faktoren befeuerte Teuerung gefährdet die notwendige Dekarbonsierung des Gebäudesektors massiv“, so Studienautor Andreas Kreutzer von Branchendradar.com Marktanalyse. Er fordert deshalb eine Erhöhung des staatlichen Förderbudgets auf jene Summe die für den Austausch von Öl- und Gaskessel zur Verfügung gestellt wird, um den Preisanstieg abzufedern. Zudem sollten die Förderbedingungen harmonisiert werden. „Die thermisch-energetische Gebäudesanierung ist volkswirtschaftlich und umwelttechnisch effektiver als die Umstellung des Heizsystems. Trotzdem wird sie fördertechnisch nach wie vor stark benachteiligt“, so Kreutzer.
Die im vergangenen Jahr schrumpfende Nachfrage traf alle Dämmstoffarten. Gestützt von einem wachsenden Neubau sank der Absatz von Mineralwolle insgesamt um 3,3 Prozent, von Schaumstoffen um 2,6 Prozent und von Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen um 3,6 Prozent gegenüber Vorjahr. Dass die Herstellererlöse trotzdem rasant wuchsen, war daher den steigenden Verkaufspreisen geschuldet. Im Jahresabstand erhöhte sich der Marktumsatz um 17,2 Prozent auf 427,4 Millionen Euro.