Heizkraftwerk an Pelletsspeicher angedockt

Vier Millionen kWh Strom und 6 Millionen kWh Wärme sollen pro Jahr am Standort Hall in Tirol von Energieversorger Gutmann produziert werden.

Der Tiroler Energieversorger Gutmann betreibt seit 2020 in Hall in Tirol Österreichs größten Pelletsspeicher mit einem Fassungsvermögen von bis zu 10.000 Tonnen Holzpellets. Im Februar hat das neue Blockheizkraftwerk den Betrieb aufgenommen. Stündlich können 780 kW Wärme und 495 kW Strom erzeugt werden. Dies summiert sich zu einer jährlichen Gesamtproduktion von 4 Millionen kWh Strom und 6 Millionen kWh Wärme. „Damit setzen wir einen guten Schritt in die zukunftsorientierte Richtung und erzielen eine Angebotssteigerung von grüner Fernwärme und elektrischer Energie für bis zu 1.200 Haushalte“, so Alexander Gutmann.

In der Anlage werden die Holzpellets in drei Holzvergasern in einem thermochemischen Umwandlungsprozess unter hoher Temperatur und weitgehend unter Ausschluss von Sauerstoff gespalten (Pyrolyse), sodass Holzgas entsteht. Dieses wird anschließend über Leitungen zum Blockheizkraftwerk transportiert. Per Motor bzw. mittels Generator kann das Gas wahlweise in Wärme oder Strom umgewandelt und so in jeweiliger Form ins öffentliche Netz eingespeist werden. Bei mehreren hocheffizienten Produktionsschritten fallen Holzstaub sowie Holzkohle an. Der Staub wird in die Pelletsproduktion rückgeführt, die Kohle kann unter anderem für Düngung oder Brikettierung verwendet werden, so das Unternehmen.

Wetterunabhängige Produktion

Ein Vorteil der neuen Anlage ist auch die wetterunabhängige, durchgängige Produktion von Ökostrom und Wärme. „Aufgrund des hohen Nutzungsgrades und der positiven ökologischen Effekte eines Blockheizkraftwerks kann eine vergleichbare Anlage zukünftig auch für andere Unternehmen interessant sein. Dank der erfolgreichen Projektabwicklung und dem daraus gewonnenen Know-how können wir unsere Expertise einem erweiterten Kundenkreis zur Verfügung stellen und die innovative Technologie großflächig anbieten“, resümiert Gutmann.