Fernkälte: Netzausbau beflügelt
Absatz gesteigert: 2022 wurden von den Versorgern sechs Prozent mehr Fernkälte an Kund:innen geliefert.
Mit weiterem Wachstum wird gerechnet, so der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen. Denn es ist der Fernkälte-Netzausbau, der den Absatz treibt: Trotz eines im Vergleich zum Vorjahr etwas kühleren Sommers wurde 2022 mit 188 Gigawattstunden (GWh) um rund sechs Prozent mehr Fernkälte abgesetzt als im Jahr zuvor. Die Gesamtlänge des Fernkältenetzes in Österreich wuchs im Vorjahr um 13,5 Prozent und hat Ende Dezember 2022 eine Gesamtlänge von 36 Kilometern erreicht. Die installierte Fernkälteleistung stieg im Jahresvergleich von 178 MW 2021 auf 180 MW 2022 – das entspricht einem Leistungszuwachs von zwei MW oder 1,2 Prozent. Insgesamt kann sich die Absatzsteigerung von Fernkälte in den vergangenen 14 Jahren sehen lassen: Seit 2009 hat sich der Absatz von rund 25 GWh auf zuletzt 188 GWh annähernd verachtfacht.
Ballungsräumen setzen auf Fernkälte
2024 kommt die Fernkälte nach Kärnten: In Klagenfurt werden dann Gebäude mit der umweltfreundlichen Kälte versorgt werden. Darüber hinaus zählen Linz und St. Pölten zu den „coolen Spots“ in Österreich. Auch in den niederösterreichischen Landeskrankenhäusern in Baden, Mödling und Mistelbach wurden Fernkälteanlagen realisiert. Zudem wird im Bezirk Mödling das Gebäude der EVN-Direktion mit Fernkälte versorgt. Und in Graz wird Fernkälte in ein Industriekundennetz eingespeist. Spitzenreiter beim Fernkälteabsatz ist Wien. Auf die Bundeshauptstadt entfallen rund 79 Prozent des Fernkältenetzes. Bis 2030 soll sich die Kapazität der Wiener Fernkälte fast verdoppeln.
Um der Öffentlichkeit die Fernkälte näher zu bringen, läuft ab sofort die Social Media Kampagne „Fernkälte, ok cool“. „Die Kampagne bietet Wissenswertes rund um das Thema Fernkälte und informiert über deren zahlreiche Vorteile“, sagt Clara Maria Habeler, Referentin Bereich Fernwärme im Fachverband Gas Wärme (FGW) abschließend.