Europas ernüchternde Wärmepumpen-Bilanz
Die Fabriken wurden gebaut, jetzt fehlt der Absatz. Europas Wärmepumpenhersteller durchleben harte Zeiten auf hohem Niveau. Insgesamt stieg die Zahl der installierten Geräte um 14,5 Prozent.
Der europäische Wärmepumpenverband (Ehpa) hat die Jahresbilanz 2023 veröffentlicht. Das Ergebnis ist nicht erfreulich für viele Hersteller. Insgesamt sank der Absatz von Wärmepumpen in den 21 von der Ehpa erfassten europäischen Ländern um 6,5 Prozent auf gut 3 Millionen Einheiten. Nach zehn Jahren des ständigen Wachstums ist das für die Branche eine kalte Dusche, die auch deren Mitarbeiter:innen zu spüren bekommen. Einige der führenden Unternehmen haben Schichten reduziert und Kurzarbeit eingeführt.
Man muss aber die Kirche im Dorf lassen, denn insgesamt gab es auch im Vorjahr ein Wachstum von 14,5 Prozent, es ist halt im Vergleich zu 2022 geringer ausgefallen. Insgesamt sind laut Ehpa in den 21 Ländern insgesamt 24, 3 Millionen Wärmepumpen installiert.
Schwergewichte trüben Bilanz
Das Wärmepumpenland Nummer 1 in Europa ist Frankreich. Dort sind mit rund 6 Millionen Einheiten bei weitem die meisten Wärmepumpen in Betrieb, aber auch dort sank der Absatz im Jahresvergleich. Auch in Italien der Nummer 2 wurde 2023 weniger installiert als im Jahr davor. Ebenso in Schweden, Finnland, Polen, Dänemark, Österreich und der Schweiz.
Den größten prozentuellen Zuwachs gab es 2023 im Vergleich zu 2022 in Belgien. Ebenfalls zugelegt haben Portugal, Norwegen, die Niederlande, Spanien und Deutschland. In unserem Nachbarland wurden laut der BDH/BWP-Absatzstatistik mit 356.000 Geräten so viele Heizungswärmepumpen wie noch nie in der Geschichte verkauft. Dies reichte aber nicht aus, um den europäischen Gesamtrückgang auszugleichen. Der Rückgang sei Teil eines alarmierenden Trends, der das Erreichen der Dekarbonisierungsziele Europas gefährdet, wie der Ehpa meint.