Der Schultoilettengipfel
Berlin war kürzlich Epizentrum für den 1. Deutsche Schultoilettengipfel der German Toilet Organization. Sowas braucht man hierzulande weniger, die ÖBB baut Bahnhöfe ohne Klos.
Sie gelten als fleißig und genau. Sie hadern mit Unpünktlichkeit und wollen Dinge auch dann auf den Punkt bringen, wenn uns ein Beistrich reicht. Und sie haben ihr erstes EM-Match mit 5:1 für sich entscheiden. Und die lieben Nachbarn haben noch was, was wir noch nicht haben. Zum Beispiel den 1. Deutsche Schultoilettengipfel der German Toilet Organization, der kürzlich in Berlin über die Bühne ging.
„Ein guter Zeitpunkt.“, meint Thomas Wollstein, Mitarbeiter der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik. „So kann die Sommerpause genutzt werden, um Schultoiletten auf den Stand der Technik zu bringen und zukunftssicher zu machen.“
Übersetzt ins Deutsche heißt das:
Am 1. Juli 2024 erscheint die grundlegende allgemein anerkannte Regel zur Ausstattung von Sanitärräumen, die Richtlinienreihe VDI 6000, neu. Die Richtlinienreihe umfasst sieben Richtlinien, die Ermittlung des Bedarfs und der Ausstattung von Sanitärräumen in Gebäuden verschiedener Nutzungen beschreiben. Dabei beinhaltet VDI 6000 Blatt 1 die gesamten grundlegenden Aspekte, auf denen die sechs Folgerichtlinien aufbauen, in denen die Anforderungen an Sanitärräume in Wohnungen und Hotelzimmern, Arbeitsstätten, Versammlungsstätten, Einrichtungen des Gesundheitswesens, Bildungseinrichtungen und Kinderbetreuungseinrichtungen und schließlich öffentliche Sanitärräume dargestellt werden.
Blatt 6 kümmert sich speziell um Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen. Planung, Bemessung und Ausstattung von Sanitärräumen in Kindergärten, Kindertagesstätten und Schulen sind besonders nach den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen auszurichten.
Ganz schön kompliziert und detailliert. Wie einfach es man sich in Sachen Klo machen kann, zeigen dagegen die ÖBB. Sie bauen neue Bahnhöfe ohne Toiletten. Weil jeder Zug ohnehin über Klos verfügt, so die Bahn-Altvorderen. Dass Zugtoiletten häufig außer Betrieb sind, ist ihnen offenbar entgangen. Vielleicht sollte Österreich einen Bahnhofs-Toiletten-Gipfel einberufen. Da hätten wir den Deutschen etwas voraus und könnten neben der hohen Verfügbarkeit im Schienenverkehr auch bei den Häusln punkten.