D: Baugenehmigungen im Keller
Baugenehmigungszahlen weiter im Minus: Zentralverband Deutsches Baugewerbe ruft Politik zum Schnüren eines Baupakets auf.
Das Statistischen Bundesamt in Deutschland hat Baugenehmigungszahlen für Wohnungen aus den heurigen Jahr veröffentlicht. Seit mehr als einem halben Jahr wird jedes Monat ein zweistelliges Minus verzeichnet. Im Juni dieses Jahres erteilten die Behörden 28,5 Prozent weniger Baugenehmigungen als im Juni 2022. Bei den neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis Juni insgesamt 111.540 Wohnungen genehmigt. Das waren 31 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Für Mehrfamilienhäuser verringerten sich die Genehmigungen um 27 Prozent, bei Einfamilienhäusern um 35 Prozent. Bei den Zweifamilienhäusern verzeichnete man sogar einen Rückgang von 53 Prozent.
„Nach dem unverantwortlichen Veto gegen das Wachstumschancengesetz diese Woche müssen wir klar sagen: Die Luft wird immer dünner“, sagt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe. „Anscheinend ist die Brisanz dieser Abwärtsspirale noch nicht bei allen angekommen. Das Kabinett muss sich in Meseberg entscheiden: Soll die Bauwirtschaft die Konjunktur wieder in die Spur bringen oder mit ihren Betrieben und Arbeitsplätzen aufs Abstellgleis?“
Er fordert dringend Verbesserungen für Bauwillige und die Branche. „Einfachere energetische Anforderungen bei den Förderbudgets müssen Hand in Hand gehen mit einer höheren Zinsstütze, einem geringeren Mehrwertsteuersatz und einer niedrigeren Grunderwerbssteuer. Das angekündigte Baupaket muss kommen! Es ist ein von Häuslebauern lang ersehntes Signal und extrem wichtig für die Branche“, so Pakleppa. „Ohne verlässliche Investitionsimpulse werden die Wohnungsbaufirmen früher oder später ihre Personalkapazitäten abbauen müssen. Was das für den Wohnungsmarkt und die vielen anderen Megabauaufgaben der Zukunft bedeutet, will sich keiner ausmalen.“