Biogas: Rar und teuer
Ein Faktencheck von Global 2000 zeigt, dass Heizen mit Biomethan teuer ist und bisherige Potentiale nicht ausreichen.
In die Diskussion um eine klimafreundliche Wärmeversorgung wird immer wieder eingebracht, dass man Gasheizungen, anstatt sie zu ersetzen auch mit Wasserstoff oder Biomethan betreiben könnte. Dem widerspricht Global 2000 vehement. In einer Potenzialanalyse wurde durchgerechnet, wie sich die Kosten dafür im Vergleich zu anderen klimafreundlichen Heizsystemen verhalten.
Das Ergebnis sei eindeutig: Es bestünden etwa 10,7 TWh Potenziale für erneuerbares Gas aus Reststoffen und Abfällen, wie zum Beispiel Wirtschaftsdünger, weggeworfene Lebensmittel, Grünschnitt von Haushalten oder Schlachtabfällen. Im Vergleich zu einem Gasverbrauch von etwa 90 TWh (2021) sei das nur ein geringer Anteil von rund 12 Prozent. Es gäbe also schlicht zu wenig erneuerbares Gas aus nachhaltigen Quellen. „Das der derzeit hohe fossile Gasverbrauch einfach so durch Biomethan gedeckt werden kann ist falsch. Wir müssen dringend zu anderen erneuerbaren Lösungen greifen und das wenige Biomethan an den Stellen einsetzten, wo es keine andere Möglichkeit für Treibhausgasreduktionen gibt. Die Bundesregierung und die Landesregierungen sind jetzt gefordert einen koordinierten Ausstieg aus Gasheizungen zu planen“, fordert Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher bei Global 2000.
Mehrkosten mit Biomethan
Die Analyse hat sich auch die Kosten von Biomethan angesehen. „Beim Einfamilienhaus zeigen sich Mehrkosten gegenüber einer Umrüstung auf klimafreundliche Heizsysteme von 7 bis 15 %. Biomasse, Wärmepumpe und Fernwärme bieten hingegen verlässliche, klimafreundliche und günstigere Optionen für klimafreundliches Heizen. Sie sind selbst dann günstiger als Heizen mit Biomethan, wenn man annimmt, dass das Heizsystem getauscht werden muss“, so die Aussendung von Global. „Selbst unter sehr günstigen Annahmen schneidet Biomethan zum Heizen schlechter ab als andere klimafreundliche Optionen. Wir fordern auch die Energieversorger auf, nicht länger das Märchen vom Heizen mit grünem Gas zu erzählen. Die wertvollen Biomethan-Potenziale werden an anderen Stellen viel dringender gebraucht“, so Wahlmüller abschließend.
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