Baugewerbe will „Gebäudestandard E“
Um Kosten zu senken soll nach deutschem Vorbild auch hierzulande das Bauen abseits der bestehenden Normen möglich werden, wünscht sich das Baugewerbe.
Am 18. September lädt die Bundesinnung Bau zur Präsentation des Projektes „Bauen außerhalb der Norm“. Dabei geht es um ein Forschungsprojekt in dem die Umsetzbarkeit von Bauvorhaben außerhalb bestehender Normen und Vorschriften untersucht wurde. Konkret möchte man letztlich erreichen, dass hierzulande ein neuer Gebäudestandard, nämlich „E“ ermöglicht wird.
Normierung verhindert Innovation
Eine sei eine seit Jahren bekannte Ursache für steigende Baukosten ist die verpflichtende Einhaltung normierter Baustandards. Überbordende und sich teilweise widersprechende Bauvorschriften erhöhen nicht nur die Baukosten, sondern verhindern auch Innovationen: so müssen Baufirmen in der Praxis an – teilweise auch veralteten – Lösungen festhalten, bloß um der Norm zu entsprechen und sich damit gegen eventuelle spätere Haftungsansprüche abzusichern. Gleichwertige, innovative und womöglich kostengünstigere Ausführungsalternativen können dadurch gar nicht erst in Betracht gezogen werden.
Was ist überflüssig am Bau?
Um dem entgegenzuwirken, wurde in einem Forschungsprojekt im Auftrag des österreichischen Baugewerbes untersucht, inwieweit kostensteigernde und innovationshemmende Vorschriften außer Acht gelassen werden können und dabei gleichzeitig eine vergleichbare Qualität in der Umsetzung von Bauprojekten gewährleistet werden kann.
Welche Gesetzesänderungen sind nötig?
Weiters wurde analysiert, welche gesetzliche Maßnahmen hierzu notwendig wären. Ziel dieses Projektes war es, einen Rahmen zu schaffen, damit Bauunternehmen nach innovativen Lösungen suchen und diese auch ohne überproportionales Risiko umsetzen können. Vorbild für diesen Rahmen ist der sogenannte „Gebäudestandard E“, der in Deutschland bereits gelebte Praxis ist und entsprechende Freiräume sicherstellt. In Summe sollen diese Bemühungen dazu führen, die Baukosten nachhaltig zu senken und leistbares Wohnen und Arbeiten wieder zu ermöglichen.