Bauchemie vor Herausforderungen
Zwar stagnierte der Markt für Fliesenkleber und Spachtelmassen 2022, aber die Hersteller kamen bereits unter Druck, zeigen aktuelle Daten einer Marktstudie des Branchenradars.
Nicht nur die Baukonjunktur verlor 2022 an Kraft, auch über dem Markt für Fliesenkleber, Fugenmörtel & Spachtelmassen zogen schwarze Wolken auf, heißt es von dem Marktforschungsinstitut. Zwar stagnierten laut aktuellem Branchenradar Fliesenkleber, Fugenmörtel und Spachtelmassen in Österreich die Herstellererlöse mit 114,2 Millionen Euro um einen Tick über Vorjahresniveau, allerdings nur, weil sich die Verkaufspreise im Schnitt um sechs Prozent gegenüber Vorjahr erhöhten.
Weniger Nachfrage
Im Vergleich zu 2021 sank die Nachfrage nach Fliesenkleber und Fugenmörtel um rund sieben Prozent, nach Bodenmassen um knapp vier Prozent und nach Wandspachtelmassen um mehr als zwei Prozent. Allerdings wurde die Entwicklung bei Wandspachtelmassen durch den deutlichen Zuwachs bei pastösen Produkten massiv geglättet, so der Branchenradar. Denn bezogen auf die spachtelbare Fläche liegt die Ergiebigkeit von Spachtelmassen auf Kunststoffbasis nur bei etwa sechzig Prozent von pulverförmigen Produkten (auf Gips- oder Zementbasis). Wird dieser Umstand berücksichtigt, verkürzte sich auch der Absatz von Wandspachtelmassen signifikant um sechs Prozent gegenüber Vorjahr.
Einen rückläufige Bedarf verortet die Marktstudie in allen Produktgruppen im Bereich der Sanierung. Im Wohnbau wurden um 6.700 Tonnen (-13,3% geg. VJ), im Nicht-Wohnbau um 2.000 Tonnen (-8,5% geg. VJ) weniger benötigt als im Jahr davor. In naher Zukunft sei auch mit keiner Trendwende zu rechnen, vor allem weil im heurigen Jahr die zuletzt rasch sinkenden Wohnbaubewilligungen bauwirksam werden. Bis 2024 wird der Markt daher insgesamt voraussichtlich nochmals rund 10.700 Tonnen verlieren, heißt es vom Branchenradar. Das entspricht einem Rückgang um beinahe acht Prozent.