2022: Teures Jahr am Bau
Merklicher Anstieg auch noch zum Jahresende: Im Jahresdurchschnitt 2022 legte der Baupreisindex für den Hoch- und Tiefbau laut Statistik Austria im Vergleich zu 2021 um 9,8 % zu.
Egal in welcher Sparte, wer 2022 gebaut hat, musste sich mit höheren Preisen abfinden belegen jetzt auch Daten der Statistik Austria. Der Baupreisindex für den Hoch- und Tiefbau (Basisjahr 2020) betrug im Jahresdurchschnitt 2022 115,6 Indexpunkte und stieg somit gegenüber dem Vorjahr um 9,8 %. Im 4. Quartal 2022 verzeichnete der Index 118,8 Punkte und erhöhte sich damit sowohl gegenüber dem Vorjahresquartal (+10,0 %) als auch gegenüber dem Vorquartal (+1,0 %).
Der gesamte Hochbau hielt bei einem Indexstand von 125,1 im Jahresdurchschnitt 2022 und einem Plus von 15,6 % im Vergleich zu 2021, ähnlich wie auch die beiden Hochbausparten Wohnhaus- und Siedlungsbau (124,2 Punkte, +15,0 %) und sonstiger Hochbau (126,3 Punkte, +16,3 %). Im 4. Quartal stieg der gesamte Hochbau auf 130,2 Indexpunkte (+15,6 % zum Vorjahresquartal; +1,4 % zum Vorquartal). Die beiden Hochbausparten Wohnhaus- und Siedlungsbau sowie sonstiger Hochbau wiesen im selben Zeitraum einen Indexstand von 129,1 bzw. 131,7 auf, womit sich diese Indizes gegenüber dem Vorjahr um 15,2 % bzw. 16,2 % erhöhten.
Im Hochbau trugen im Jahr 2022 vor allem die Bauleistungen der Professionisten – wie Dachabdichtungsarbeiten, Glassfassaden, Bauspenglerarbeiten oder Elektroinstallationen – zu den erheblichen Preisanstiegen bei.
Tiefbau stieg geringer als Hochbau
Der gesamte Tiefbau erreichte im Jahresdurchschnitt 2022 einen Indexstand von 102,4 Punkten (+1,1 % gegenüber 2021) und stieg somit wesentlich geringer an als der Hochbau. Im 4. Quartal 2022 erreichte der Index 103,0 Punkte (+1,3 % zum Vorjahresquartal; +0,4 % zum Vorquartal). Innerhalb der einzelnen Tiefbausparten ergaben sich im Jahr 2022 Indexstände von 102,9 Indexpunkten für den Straßenbau (+1,4 % zum Vorjahr), 103,5 Punkten für den Brückenbau (+1,7 % zum Vorjahr) und 101,8 Punkten für den sonstigen Tiefbau (+0,7 % zum Vorjahr).
Im Tiefbau trug in allen Bausparten die Leistungsgruppe bituminöse Trag- und Deckschichten wesentlich zu den Preiserhöhungen bei. In den Bausparten Straßenbau sowie sonstiger Tiefbau war die Gruppe Beton-, Stahlbeton- und Mauerungsarbeiten ausschlaggebend für die Preisanstiege. Zusätzlich verteuerten sich im Straßenbau die Leistungsgruppen Schächte und Abdeckungen sowie Straßenausrüstung, im sonstigen Tiefbau betraf es die Leistungsgruppe Rohrleitungen, Wasserversorgung und Druckleitungen. Die stärksten Preiserhöhungen im Brückenbau gab es bei den Gruppen Brückenausrüstung sowie Unterbauplanum und ungebundene Tragschichten.