Ziegel: Über Chancen und Nachhaltigkeit

Bei dem Future Brick Day unter dem Titel "Keramische Bauwelten" hat Wienerberger zur Diskussion und Information über die Zukunft der Baubranche geladen.

In der MQ Libelle auf dem Dach des Leopold Museums im MuseumsQuartier Wien hat der Ziegelhersteller Architekt:innen, Planer:innen, Statiker:innen, Verarbeiter:innen und weitere interessierte Gäste geladen. Der auch geografische Bogen der Vortragenden war weit gespannt und bemüht, auch über Europa hinaus zu blicken. Johann Marchner, Geschäftsführer von Wienerberger Österreich, im Vorfeld: „Keramische Baustoffe sind beliebter denn je: Gerade in der aktuellen und wichtigen Nachhaltigkeits-Diskussion kann der Ziegel seine Trümpfe voll ausspielen. Darüber hinaus steht Keramik für eine nahezu unerschöpfliche Vielfalt an ästhetischen und gestalterischen Möglichkeiten. Mit den ‚Future Brick Days‘ wollen wir auch heuer wieder einen Blick über den Branchen-Tellerrand machen und wir freuen uns, dass wir so viele interessante Speaker:innen nach Wien bringen können.“

In ihrer Keynote hat die indische Architektin und Hochschulprofessorin Anupama Kundoo Einblicke in ihr langjähriges Forschungsprojekt in der experimentellen Stadt Auroville, auch bekannt als „The City of Dawn“, im indischen Puducheery gegeben. Und auch über ihre Erkenntnisse sie hinsichtlich nachhaltiger Baumethoden und Wiederverwendung von Materialen gewonnen hat gesprochen. So hat sie vor Ort mit auch tatsächlich dort hergestellten Ziegeln gebaut und festgestellt, dass zum Beispiel für Innenräumen nicht immer die höchste Qualität an Ziegeln nötig ist. Hier sieht sie einerseits Vorteile in der noch nicht industrialisierten Produktion als auch für Nachhaltigkeit. „Nutzen was man vor Ort hat“ gehört zu Kundoos Devisen.

Kreislaufwirtschaft und mutige Entscheidungen

Die Architekten Christian Kircher und Stephan Buehrer haben dann in ihren Vorträge Einblicke in die Verwendung von Ziegeln und anderen Baustoffen geworfen – und auch auf den Aspekt, dass Bauherren dahinter stehen müssen. So hat Kirchners Büro Smartvoll in Großweikersdorf ein ganz besonderes Gemeindezentrum errichtet.

Einen Blick in die Zukunft – und welche Rolle hier gerade die Baubranche hat und haben wird – hat Dominik Campanella, Mitbegründer und CEO Concular in Stuttgart gewagt. Mit restado hat sein Unternehmen den ersten größten Online-Markplatz für wiederverwertbare Baumaterialien und mit Concular, eine führende digitale Plattform für zirkuläres Bauen, geschaffen hat. „Das Problem ist meistens, dass niemand weiß, was in einem Gebäude verbaut ist“, so Campanella. Sein Unternehmen bietet hier eine Materialdigitalsierung an und „vermisst“ Gebäude. Zum Beispiel beim Karstadt Hermannplatz – einem Signa-Projekt – hat man 40.000 Quadratmeter innerhalb von einer Woche digitalisiert. „Wir versuchen primär an Hersteller zurück zu verkaufen, Wienerberger die Ziegeln zum Beispiel selbst“, erklärt er.