Wiener Fernkälte-Ausbau geht weiter
Die erste Tropennacht 2025 in Wien markiert den Beginn der Fernkältesaison der Stadt. Wien Energie reagiert mit einem Investitionsprogramm von 90 Millionen Euro bis 2027 zum Ausbau der Fernkälteinfrastruktur.
Mit 53 Tropennächten im Sommer 2024 – Nächte, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad sinkt – steigt der Kühlbedarf in Wien rasant. Die immer heißer werdenden Sommer machen effiziente Kühlung nicht nur zu einer Komfortfrage, sondern zunehmend auch zu einem Gesundheitsfaktor. Ein 90-Millionen-Investitionsprogramm von Wien Energie soll dem entgegenwirken. Ein wichtiger Meilenstein war der Abschluss des Kälterings 2024, der die Fernkältezentralen der Innenstadt zu einem gemeinsamen Netz verbindet und so eine noch effizientere Nutzung der Kühlressourcen ermöglicht.
Maschinentausch am Schottenring
Im Zentrum der Modernisierung stand die Fernkältezentrale Schottenring, in der in zwei Nachtschichten die alten Kältemaschinen durch neue, leistungsstärkere Geräte ersetzt wurden. Die neuen Maschinen steigern die installierte Kühlleistung von knapp 18 auf 20 Megawatt. Das Unterfangen erforderte den Einsatz eines mobilen Krans, um die bis zu 7,5 Meter langen und 23 Tonnen schweren Maschinen durch eine Straßeneröffnung zu heben.
Neben dem innerstädtischen Ausbau wurde in Floridsdorf in der Siemensstraße eine neue dezentrale Fernkältezentrale mit einer Kühlleistung von 6 Megawatt in Betrieb genommen. Diese versorgt den Büro- und Gewerbepark Central Hub und bietet Kapazitäten für weitere Kunden in der Umgebung. Insgesamt betreibt Wien Energie 7 Fernkältezentralen mit Netzanschluss und 17 dezentrale Lösungen, die lokal ohne Anschluss an das zentrale Netz arbeiten.
Ein weiteres Fernkälte-Projekt entsteht derzeit am MedUni Campus, wo erstmals ein Eisspeicher installiert wird. Dieser soll Verbrauchsspitzen abdecken und den Betrieb der Kältezentrale effizienter gestalten. Die Inbetriebnahme ist bereits für den heurigen Sommer geplant. Insgesamt verfügt die Stadt Wien über ein 30 Kilometer langes Fernkältenetz, das mit einer Kälteanschlussleistung von 230 Megawatt insgesamt rund 200 Gebäude kühlt.


