Der Verkuppler
Matthias Toman pusht Victaulic-Verbindungen und Armaturen für Rohre in mittleren und großen Dimensionen. Sein Zielpublikum sind Planer:innen, Ausführende, die Industrie und Bauherr:innen.
Die Lösung des Matthias Toman ist einfach und lautet: „Kuppeln statt Schweißen“. Damit geht er als Planerberater der Firma Victaulic zu Anlagenbauern, großen Installateurbetrieben und Fachplaner:innen, um sie von den Vorzügen vom Kuppelsystemen für die Rohrverbindung zu überzeugen. Victaulic ist ein amerikanisches Traditionsunternehmen, das 1919 gegründet wurde und gilt als Erfinder vom genuteten System und den dazugehörigen Kupplungen. Das Unternehmen ist mit 5.500 Mitarbeiter:innen, sieben Gießereien und 120 Vertriebsstandorten global aufgestellt. Der Europasitz ist im belgischen Nazareth in der Nähe von Gent.
Interessant ab 80 Millimeter
Hierzulande werden die Kupplungen, Formteile und Armaturen über die Frauenthal-Gruppe, insbesondere über Kontinentale vertrieben. Anwender sind etwa Gebäudetechnik- und Industrieanlagenbauer wie Getec, Equans und Caverion. Sie verarbeiten bei ihren Projekten große Rohrdimensionen. „Bis zu einer Dimension von 65 Millimetern werden Rohrverbindungen im Normalfall gepresst, ab 80 mm wird das Kupplungssystem interessant“, erklärt Toman. Er hat die HTL für Maschinenbau absolviert, danach einen Bachelor für technisches Vertriebsmanagement und ein Masterstudium in Business Development drangehängt. Genug Rüstzeug also, um Planer:innen und Ausführende bei ihren Projekten zu beraten. Sein Hauptargument für den Einsatz von Rohrkupplungen ist der Wegfall des Schweißens vor Ort. Schweißer sind rar und teurer als einfache Monteure und dort, wo geschweißt wird, sind oft besondere Maßnahmen des Brandschutzes notwendig. Weiters entsteht beim Schweißen toxischer Rauch, welcher zu Reizungen der Atemwege führen kann. All das spricht nach Ansicht von Toman ganz klar für das genutete System und die Kupplungen und Armaturen, die einfach verschraubt werden. „Bei großen Projekten können die Verbindungen in viel kürzerer Zeit realisiert werden. Dazu kommt, dass die Prüfung der Schweißnähte entfällt“, so der Experte. Ein weiteres Asset sei der zerstörungsfreie Rückbau von gekuppelten Rohranlagen, was im Fall eines Um- oder Abbaus Vorteile bringe.
Deutschland kuppelt mehr
Dass die Planer:innen hierzulande trotzdem nicht in vollen Zügen zugreifen, sei mit einer gewissen Trägheit erklärbar. Was man immer so gemacht hat, hat Bestand. In Deutschland sei das anders, dort würden inzwischen rund 50 Prozent der in Frage kommenden Dimensionen gekuppelt. „Viele Planer:innen schreiben hierzulande bei Projekten das Rohr aus, die Verbindungsart überlassen sie dem Ausführenden“, weiß er. Anders sei das bei Sprinkleranlagen, die auch in Österreich zum Großteil gekuppelt geplant werden, so Toman. Er berät Planer und plant im Bedarfsfall mit der hauseigenen Engineering-Abteilung gemeinsam. Dazu gehört auch die Auswahl des Materials der Kupplungen für das jeweilige Medium, die Nennweite und die Berechnung der notwendigen Eckstücke, Bögen und T-Stücke.
An Varianten für die verschiedensten Projekte fehlt es bei Victualic nicht. Alle Kupplungen, Formstücke und Armaturen werden aus duktilem Guss oder Edelstahl gefertigt. In der Produktion kommt 100% Schrott zum Einsatz und das Material wird zu 98% recycelt. Dazu kommt, dass der gesamte CO2-Ausstoß über den kompletten Lebenszyklus deutlich geringer ist als jener von geschweißten Varianten oder bei Plastikrohren, die aus HDPE bestehen. Die Verbindung erfolgt durch genutete Stahlrohre. Möglich sind Schwarzstahl, Stahl verzinkt, Edelstahl und Kunststoff. Damit reicht die Einsatzpalette von Heiz- und Kälteanlagen über Versorgungsleitungen bis zum stationären Brandschutz.