Radweg als CO2-Speicher

Die Porr hat im Burgenland einen CO2-speichernden Radweg entwickelt. Optimierte Mischverfahren liefern dabei gemeinsam mit der Nutzung von Recyclingstoffen und der Absenkung von Produktionstemperaturen einen Beitrag zur CO2-Reduktion.

In der burgenländischen Gemeinde Pamhagen hat die Porr im Zuge eines Pilotprojekts gemeinsam mit der Wirtschaftsagentur Burgenland Forschungs- und Innovations GmbH und dem Land Burgenland einen CO2-speichernden Radweg realisiert. Dabei wurde dem „Grünen“ Asphalt Pflanzenkohle beigemischt – unter anderem aus Bruchschilf oder anderen regionalen landwirtschaftlichen Reststoffen. Eine Beimischung von bis zu 5 % ist möglich. Das im Pflanzenmaterial vorhandene CO2 wird durch das Pyrolyseverfahren in Form von Pflanzenkohle gebunden und kann so nicht mehr in die Atmosphäre entweichen.

Optimierte Mischverfahren entwickelt

Gemeinsam mit den burgenländischen Projektpartnern hat Österreichs zweitgrößtes Bauunternehmen die erfolgversprechende Asphaltrezeptur mitentwickelt, in der eigenen Großmischanlage adaptiert und anschließende eine praxistaugliche Asphaltmischung produziert. Mit dieser wurde auch der Radweg in Pamhagen errichtet. Dort wird zunächst über einen Jahreszyklus die Dauerhaftigkeit des Asphalts evaluiert.

„Dabei handelt es sich um ein sehr praxisnahes Forschungsprojekt, auf dem wir bei der Porr aufbauen werden, um weitere Anwendungsmöglichkeiten zu finden“, erklärt CEO Karl-Heinz Strauss. Vor- und nachgelagerte Prozesse – etwa die Herstellung und der Einkauf von Materialien oder Transport – verursachen einen großen Teil der Scope 3-Emissionen des Unternehmens. Beton und Asphalt gehören dabei zu den größten Emissionstreibern der Bauwirtschaft.

Verfügbarkeit als Herausforderung

Besonders bei großen Straßenbauprojekten stellt die Verfügbarkeit von Rohmaterialien wie Grünschnitt zur Herstellung von Pflanzenkohle eine große Herausforderung für den Einsatz nachhaltiger Baustoffe dar. Deshalb starten viele Initiativen zunächst mit kleineren Projekten wie Radwegen oder Parkplätzen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Rezepturentwicklern, Bauunternehmen und Auftraggebern ist entscheidend, da die Nachfrage nach grünem Asphalt oder Beton oft nur durch gezielte Pilotprojekte entsteht.

Aktuell werden emissionsreduzierte Baustoffe und Verfahren wie grüne Asphaltmischungen und temperaturreduzierte Produktionsprozesse intensiv weiterentwickelt. Ziel ist es, den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen signifikant zu senken, etwa durch Bitumenadditive und technische Anlagenanpassungen, ohne Qualitätsverluste hinzunehmen.