Ziegelwerke fahren Produktion runter
Sieben oberösterreichische Ziegelwerke werden ab dem Herbst vorübergehend stillgelegt. Schuld sind die Energiepreise und die geringe Nachfrage, Sofortmaßnahmen werden gefordert.
Die oberösterreichischen Ziegelhersteller haben zwei Probleme: Einerseits machen die hohen Gas- und Strompreise die Produktion immens teuer, anderseits ist die Nachfrage nach gebranntem Ton eingebrochen, berichten die OÖ-Nachrichten. Die Produktion sei betriebswirtschaftlich nicht darstellbar, begründet das Peter Flotzinger, Obmann des Zieglerverbands, die Situation sei „dramatisch“.
Konkret heruntergefahren werden die Werke der Hersteller Senftenbacher und Danreiter im Innviertel, der Firma Eder in Peuerbach und Weibern, und Werke der Firma Pichler in Wels und Neuhofen/Krems sowie Pichler in Aschach/Donau. Wie lange ist ungewiss.
Sofortmaßnahmen gefordert
Als Sofortmaßnahme fordern die Mitglieder des Zieglerverbandes ein Aussetzen der Umsatzsteuer bei der Schaffung von Eigenheimen, ein sofortiges Aussetzen bzw. sofortiger Umbau des Merit-Order-Prinzips bei der Strompreisbildung und die Überarbeitung der kürzlich erlassenen Richtlinien für Wohnbaudarlehen.
Weiters sollte die Poltik Klarheit bei zugesagten Unterstützungen für die energieintensive Wirtschaft und kritisieren, dass für die beschlossenen Gesetze Unternehmens-Energiekostenzuschussgesetz und Gas-Diversifizierungsgesetz über 2 Monate die Ausführungsrichtlinien fehlen.
Weiters möchten die Werke die Ermöglichung von Kurzarbeit für von der Energiekrise betroffene Unternehmen.
Wienerberger zieht nicht mit
Beim heimischen Marktführer Wienerberger gibt es keine Pläne für eine Produktions-Stilllegung. „Wir merken eine gewisse Zurückhaltunge am Markt, Pläne wie die Werke in Oberösterreich haben wir derzeit nicht. Wir arbeiten weiterhin mit Hochdruck daran unsere Produktion energieseitig so zu gestalten, dass der Ziegel leistbar bleibt“, sagt der Sprecher von Wienerberger Österreich Winfried Lechner.