Wettbewerb für den Campus Althangrund startet
Die Bundesimmobiliengesellschaft hat den Architekturwettbewerb für den Campus Althangrund ausgelobt. Der Bildungscampus entsteht auf einer Grundfläche von rund 60.000 m² am Standort der Alten WU in Wien-Alsergrund.
Der EU-weite, offene, zweistufige Architekturwettbewerb wird festlegen, wie der Campus aussehen wird. Die städtebauliche erste Stufe soll den Masterplan für den gesamten Campus definieren. Die besten zehn Entwürfe werden eingeladen, ihren Entwurf für die zweite Stufe weiterzuentwickeln und Überlegungen für die erste Bauetappe auszuarbeiten. Architekturbüros mit Sitz in der Europäischen Union können ihre Entwürfe noch bis zum 18. Dezember 2025 einreichen. Das Siegerprojekt wird Ende des Jahres 2026 feststehen und wird dann der Öffentlichkeit vorgestellt. Ab 2032 werden Institute der Universität Wien und der Boku University sowie eine AHS und eine HTL auf den neuen Campus ziehen.
40 Prozent Bestand bleibt erhalten
Der Campus wird zum Raum für Forschung und Lehre im internationalen Spitzenfeld und für den Austausch zwischen Studierenden, Forschenden, Schülerinnen und Schülern, den Lehrenden und der Nachbarschaft. Grünflächen, Wege durch den Campus und eine kleinteiligere Bebauung werden Campuscharakter erzeugen und die Nachbarinnen und Nachbarn einladen. Gleichzeitig soll zur Schonung von Ressourcen möglichst viel der vorhandenen Bestandsstruktur am Standort erhalten werden; Vorgabe im Wettbewerb ist, dass mindestens 40 Prozent der Bestandsstruktur und damit 50.000 m³ Beton erhalten werden müssen.
Begrünung und Entsiegelung
Insgesamt soll der neue Campus möglichst energieeffizient und klimaresilient geplant, gebaut und betrieben werden. Für eine grundlegende Klimareparatur des Standorts werden Flächen entsiegelt, wo es möglich ist, Freiräume, Fassaden und Dächer werden begrünt, Bäume werden gepflanzt, die bestehende Hitzeinsel wird über Luftströme entschärft. Räumliche Synergieeffekte ergeben sich, wenn Hörsäle, Bibliothek, Lernplätze, Freiräume oder Sportmöglichkeiten von mehreren Einrichtungen genutzt werden; die Nahversorger und die Aufenthaltsbereiche im Freien sind für alle gedacht.
Platz für 20.000 Studierende und Beschäftigte
Auf dem Campus werden 16.000 Studierende, 1.750 Schülerinnen und Schüler sowie über 3.000 Beschäftigte der Universitäten und Schulen lernen, lehren, forschen und arbeiten. Damit sollen 21 Kleinstandorte der Universität Wien aufgegeben werden und die Fakultät für Sozialwissenschaften, deren Einheiten derzeit auf 15 Standorte verteilt sind, kommt an einem Standort zusammen. Für die Boku University wird der neue Campus zu einem international konkurrenzfähigen Nachfolger für den Biotech-Life-Sciences-Standort in der Muthgasse.
Bis inklusive Jänner 2026 sind Zwischennutzungen in der Alten WU untergebracht. Danach wird mit der sachgerechten Entsorgung der Schad- und Störstoffe begonnen. Ab 2027 finden vorbereitende Baumaßnahmen statt. Ende 2028 soll der Rohbau starten. Ab 2032 werden die Bauteile sukzessive eröffnet.


