Serielle Sanierung in der Praxis
Mit der Revitalisierung der Landesberufsschule Knittelfeld soll ein Meilenstein für die gesamte Bau- und Haustechnikbranche gesetzt werden. Im Fokus stehen optimierter Bauablauf und die synergetische Nutzung der Gebäudehülle.
Mit der Gleichenfeier an der Landesberufsschule Knittelfeld, im Eigentum der Landesimmobilien Gesellschaft (LIG), wurde ein entscheidender Fortschritt bei einem der aktuell innovativsten Sanierungsprojekte Österreichs gefeiert. Die Schule ist das erste von drei Pilotgebäuden, deren Hülle im Rahmen des Großforschungsprojektes Renvelope mittels eines innovativen Sanierungsverfahrens sowohl bau- als auch haustechnisch modernisiert werden. Aktuell werden am Pilotgebäude in Knittelfeld umfassende Sanierungsarbeiten durchgeführt. Ziel ist es, ein typisches Schulgebäude aus den 1980er Jahren innerhalb kurzer Zeit in ein modernes, energieeffizientes und nachhaltiges Vorzeigeprojekt zu transformieren.
Das aus 17 Partnern bestehende-Team wird von der steirischen Forschungseinrichtung AEE – Institut für Nachhaltige Technologien geleitet. Die Projektfinanzierung erfolgt vom Klima- und Energiefonds im Rahmen des Programms Vorzeigeregion Energie (Green Energy Lab).
Serielles Sanieren: Der Schlüssel zur Effizienz
Herzstück des neuen Verfahrens ist das „Serielle Sanieren“ – eine Methode, bei der vorgefertigte, modulare Bauelemente für die energetische Modernisierung von Gebäudehüllen verwendet werden. Diese Bauelemente werden im Werk gefertigt und vor Ort montiert, was Zeit und Kosten spart bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität. Zusätzlich wird die Gebäudetechnik in die Hülle integriert. Im Fall der LBS Knittelfeld umfasst dies ein Klassenlüftungssystem und eine großflächige Photovoltaikanlage.
Ambitionierte Ziele des Projekts
Das Großforschungsprojekt „Renvelope“ hat sich zum Ziel gesetzt, Impulse für die Sanierungspraxis zu geben. Dabei stützt es sich insbesondere auf die folgenden Schlüsselelemente:
- Minimalinvasive Bauabläufe: Standardisierung und konsequente Vorfertigung erlauben eine Sanierung der Gebäudehülle in wenigen Wochen – bei durchgehender Gebäudenutzung
- Synergetische Nutzung der Gebäudehülle: Die Verschmelzung von bau- und haustechnischen Funktionen ermöglicht Kosteneffizienz und sorgt für hohe Wertstabilität der Immobilie
- Enorme Verringerung des ökologischen Fußabdrucks: Hohe Wärmedämmstandards, vor Ort generierte erneuerbare Energie und der Einsatz von kreislauffähigen Materialien minimieren die CO2-Emissionen
Modell für die Zukunft
Die bisher erzielten Ergebnisse der seriellen Sanierung sind vielversprechend. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen auf weitere Sanierungsprojekte übertragen werden, um nachhaltige Bauweisen zu fördern und die Bauwirtschaft langfristig zu transformieren.
Hier zwei Links zum Projekt:
https://greenenergylab.at/projects/renvelope/
