Schwache Konjunktur bei Betonfertigteilen

Der halbjährliche Konjunkturbarometer 2025 des Verband Österreichischer Betonfertigteilwerke (VÖB) liefert leichte positive Signale auf Basis einer optimistisch eingeschätzten Marktentwicklung im Hochbau.

Für die heimische Betonfertigteilindustrie bleibt 2025 auch weiterhin ein äußerst wettbewerbsintensives und herausforderndes Jahr, das mehrheitlich von stagnierenden bis rückläufigen Umsätzen, schwachen Auftragslagen und schwierigen Marktanforderungen geprägt ist.

1. Halbjahr 2025 schlechter als 2024

Laut dem aktuellen VÖB-Konjunkturbarometer, das vom Wiener Marktforschungsinstitut TQS im September 2025 durchgeführt wurde, zeigt sich unter den befragten Betonfertigteil-Herstellern trotz allgemeiner Krisenstimmung ein überraschend resilientes Stimmungsbild: „Während circa ein Drittel über gesunkene Umsätze im ersten Halbjahr 2025 gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 berichten, melden knapp 20 Prozent der Umfrageteilnehmer gestiegene Umsätze“, sagt VÖB-Geschäftsführer Anton Glasmaier. „Davon führen über 70 Prozent die erzielten Umsatzsteigerungen in ihren Unternehmen auf Aufträge von neu gewonnenen Kunden zurück.“ Die von einem Umsatzrückgang betroffenen Betriebe machen hingegen zu gleichen Teilen die schlechte Wirtschaftssituation, die damit verknüpfte schwache Auftragslage sowie sich verändernde Marktbedingungen verantwortlich.

Gedämpfte Stimmung dominiert 2025

Ob die Talsohle nach drei Jahren auf niedrigem Niveau nun endgültig durchschritten scheint, ist aber mehr als fraglich. Denn insgesamt 89 Prozent der Befragungsteilnehmer glauben, dass sich das Geschäftsjahr 2025 für die gesamte Branche nicht zufriedenstellend entwickeln wird. 63 Prozent sind eher pessimistisch eingestellt und erwarten einen realen Umsatzrückgang, während 31 Prozent von stagnierenden Umsätzen ausgehen. Auch für die nächsten Monate erwarten mehr als die Hälfte der Fertigteilunternehmen Umsatzrückgänge im Vergleich zum 2. Halbjahr 2024. Dieser rückläufige Gesamttrend manifestiert sich recht deutlich in der Umsatzentwicklung der in den einzelnen Bausparten tätigen Mitgliedsunternehmen, wie ein Blick auf das abgelaufene 1. Halbjahr 2025 im Vergleich zum 1. Halbjahr 2024 zeigt. „Laut den Angaben unserer Mitglieder sprechen 65 Prozent von Umsatzrückgängen im Wohnbau. Bei den anderen Sparten wie im Tief- und Straßenbau, Gewerbe- und Industriebau sowie im Bürobau melden mehr als 40 Prozent der Unternehmen negative Umsatzentwicklungen“, zieht Michael Wardian, Präsident des VÖB und Geschäftsführer der Kirchdorfer Fertigteilholding GmbH, eine ernüchternde Bilanz.

Fazit: Die Talsohle in der Betonfertigteilbranche scheint 2025 noch nicht erreicht zu sein – mittlerweile sind viele Geschäftsbereiche rückläufig und positive Signale aus Politik, Wirtschaft und Bevölkerung bleiben aus. Einzig die Zuversicht und Überzeugung von zwei Drittel der befragten Unternehmen, die von einer positiven Marktentwicklung bei der Fertigteilbauweise im Hochbau ausgehen, geben Anlass zur Hoffnung, dass Effizienz, Nachhaltigkeit und Innovationskraft die Fertigteilbranche künftig wieder entscheidend vorantreiben werden.