Prämierte integrierte Photovoltaik
Zum mittlerweile zweiten Mal hat die Technologieplattform Photovoltaik (TPPV) die besten Projekte für Bauwerkintegrierte Photovoltaik mit dem „Innovationsaward für Bauwerkintegrierte Photovoltaik“ prämiert.
Eine internationale Jury aus verschiedenen Fachbereichen wählte aus insgesamt 22 Einreichungen die innovativsten und architektonisch anspruchsvollsten Projekte aus. Zur feierlichen Preisverleihung beim PV-Kongress kam es natürlich nicht. Die Gewinner stehen trotzdem fest: Fünf der 22 eingereichten Projekte wurden als „Nominierte“ ausgewählt, drei davon wurden mit dem Innovationsaward ausgezeichnet:
Prämiert: PV für Windkraft
Das Betriebsgebäude Windkraft Simonsfeld AG, Ernstbrunn/NÖ wurde eingereicht vom Architekturbüro Reinberg ZT GmbH
Beim Betriebsgebäude der Windkraft Simonsfeld AG handelt es sich um ein Plus-Energie-Gebäude, das nicht nur den Heiz- und Kühlbedarf sondern den gesamten Energiebedarf inkl. Mobilität abdeckt. Der Einsatz der Photovoltaik hat zwei Nutzen: Neben der Stromerzeugung wird auch eine Verschattung für passive Kühlung ermöglicht. Damit ist eine nach Süden hin große Glasfassade mit einem dahinter befindlichen nutzbaren Aufenthaltsbereich möglich, von dem man einen Blick ins Freie hat. Trotzdem benötigt das Gebäude wenig Energie. Die Jury lobte vor allem „die sehr umfassende Betrachtungsweise inkl. der gewählten Baumaterialien und den Blick auf den gesamten Lebenszyklus, was auch den späteren Rückbau umfasst. Zudem wurden Naturmaterialen mit geringem CO2-Potential eingesetzt.“
Prämiert: Schweizer Solakraft
Mehrfamilienhaus mit Energiezukunft, Zürich, eingereicht von Kioto Solar/Photovoltaics GmbH, geplant von Rene Schmid Architekten AG.
Das Mehrfamilienhaus mit Energiezukunft in Zürich-Leimbach zeigt eine wegweisende Lösung für die zukünftige Energieversorgung. Mit Photovoltaikmodulen auf Dach und Fassade als hocheffiziente und ganzjährige Stromerzeuger, e-Gas/Biogas als Energieträger, dem Erdgasnetz als Speicher, der Power-to-Gas-Technologie sowie der neuen Hybridbox als Herzstück kann das Haus sogar im Winter Strom ins Netz abgeben. Das war bis jetzt undenkbar für ein Photovoltaikhaus. Die PV-Module sind zwar Standard-Module aber wie einzelne Hautschuppen angeordnet und mit neutralen Farben bzw. Drucken ansprechend gestaltet. „Das ist wichtig für die Akzeptanz der Technologie im städtischen Bereich“, erklärt die Jury.
Prämiert: Solare Kühlung
Tiefkühlhalle, Völ /Tirol, eingereicht von MPreis Warenvertriebs GmbH, geplant von Seelos Architekten ZT GmbH
Seit der Inbetriebnahme der ersten Photovoltaikanlage bei MPreis im Jahr 2006 ist die Energiequelle Solarstrom ein fester Bestandteil des nachhaltigen Energiebereitstellungskonzeptes des Unternehmens. Aufgrund produktionstechnischer Erfordernisse wurde im Jahr 2017 die Kapazität des Tiefkühllagers erweitert. Im Zuge dieser Erweiterung wurde die auf diesem Gebäude installierte Photovoltaikanlage ausgebaut, wobei ein großer Teil in die Fassade integriert wurden. Damit entstand eine aktive Photovoltaikfläche von insgesamt 1.475m² in den verschiedenen Fassadeflächen. Das Projekt Tiefkühlhalle zählt damit zu den größten Fassaden-PV-Systemen Österreichs. „Es ist die ideale Überlappung von energetischem Bedarf (Kühlung) und photovoltaischer Energiebreitstellung“, kommentiert die Jury.
Nominiert:
Weiters wurden das Projekt Sonnenparkplus Wetzikon, eingereicht von ertex solartechnik GmbH und das Bürogebäude des „Dachverbandes der österreichischen Sozialversicherungen“, Wien, eingereicht von Schöberl & Pöll GmbH und geplant von Chaix & Morel et Associés atelier d’architecture (Paris) und Christian Anton Pichler ZT GmbH (Wien) nominiert.
Außerdem gilt: Gemeinsam schaffen wir das!