Kein Flächenbrand
Der führende heimische Produzent von Feuerschutztoren und -türen Tortec hat 2020 trotz Corona ein leichtes Plus eingefahren. Was 2021 bringt, berichtet Martin Biehl, Geschäftsführer der Tortec Brandschutztor GmbH im Interview.
INTERVIEW: Martin Biehl
Materialbeschaffung, Stahl- und andere Rohstoffpreise sind die Herausforderungen mit denen Tortec zu Zeit konfrontiert ist.
Building Times: Hr, Biehl, wie ist aus Ihrer Sicht 2020 verlaufen? Wie stark hat sich die Pandemie auf Ihr Geschäft ausgewirkt?
Martin Biehl: Die Nachfrage nach Feuerschutztüren in Österreich sank im Jahr 2020 leicht. Für die Tortec Brandschutztor GmbH konnten wir allerdings ein leichtes Plus verzeichnen. Mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie wurden wir als Unternehmen im Februar vor neue Herausforderungen im Bereich der Materialversorgung gestellt. Einige unserer größeren Lieferanten in der Gruppe kamen in Lieferschwierigkeiten von Komponenten oder Teilkomponenten, die zum Teil auch in Fernost produziert werden. In Teilbereichen mussten wir daher Materialkompensationen machen und auf Alternativkomponenten ausweichen, um die Liefertreue für unsere Kunden sicherzustellen.
Building Times: Gab es Probleme mit eingestellten Baustellen?
Martin Biehl: Ja, in Österreich wurden im März durch den ersten Shutdown die Baustellen zum Teil komplett eingestellt. Wir waren daher auch gezwungen, unsere Montagen auszusetzen. Da die Tortec nicht nur den österreichischen Markt bedient, sondern auch in Europa und international ausliefert, konnten wir einige Länder, wie zum Beispiel Italien oder Frankreich, zeitweise nicht beliefern. Waren konnten somit nicht verladen und ausgeliefert werden. Das oberste Ziel unsererseits war die Produktion sicher weiterzuführen, um weiterhin Umsätze zu generieren und Kunden zuverlässig zu beliefern.
Building Times: Hatten oder haben Sie Kurzarbeit?
Martin Biehl: Da wir Brandschutz-Produkte in verschiedene europäische Länder liefern, hatten wir einen permanenten Bedarf Produkte weiterhin fristgerecht auszuliefern. Durch die sehr gute Zusammenarbeit mit unseren Betriebsräten, unseren Beschäftigten, einem sehr starken Verkauf im Inland, in den Verkaufsregionen DACH und dem weiteren Export ist es gelungen 2020 keine Kurzarbeit für unseren Betrieb anmelden zu müssen. Somit konnten wir am Ende des Jahres auch ein leichtes Umsatzplus für unser Unternehmen verbuchen.
Building Times: Wie sieht das Marktklima aktuell und für den Rest des Jahres aus?
Martin Biehl: Das laufende Jahr wird derzeit von einer großen Herausforderung in der Materialversorgung beherrscht. Stahlpreise und Rohstoffpreise steigen kontinuierlich an. Neben den Preissteigerungen kämpfen wir auch mit Materialengpässen und somit Versorgungslücken. Für Quartal 3 und Quartal 4 sind in Bezug auf die Stahlpreis- sowie Stahlverfügbarkeitsentwicklung und auf die Rohstoffpreise mit deren Verfügbarkeiten, keine Änderungen in Sicht. Wir müssen uns als Unternehmen diesen Herausforderungen derzeit täglich stellen, um unsere Kunden termingerecht zu bedienen.
Building Times: Tortec fertigt seit 2019 auch Brandschutzvorhänge. Werden diese Produkte von der Architektenschaft und den Bauherrn angenommen?
Martin Biehl: Diese Produkte werden verstärkt in den einzelnen Märkten durch Architekten und Planer anerkannt. Die Produktionszahlen sind in diesem Bereich sehr zufriedenstellend und permanent steigend. Sukzessive stellen wir unser Produkt auch gerade bei vielen Händlern, Bauelemente-Händlern und auch Schlossern vor. Das Produktsegment der textilen Behänge werden wir in der Zukunft auch weiter mit technischen Varianten ausbauen. Unserem Standort in Oberösterreich geben wir somit ein weiteres Standbein für die Zukunft. Wir sehen auch während der Krise sehr positiv in die Zukunft.