Hallenbad in Holzmodulbauweise

Schnell, nachhaltig und vollständig rückbaubar – in Zuffenhausen entsteht ein Hallenbad, das neue Maßstäbe im modularen Holzbau setzt. Ein Pilotprojekt, das zeigt, wie flexibel und klimafreundlich kommunaler Bäderbau sein kann.

In Stuttgart-Zuffenhausen fiel am 3. November der Startschuss für ein europaweit einzigartiges Bauprojekt: Am Kelterplatz soll ein transportables, vollständig rückbaubares Hallenbad in Holzmodulbauweise errichtet werden. Nachdem die ersten Holzmodule bereits angeliefert und montiert wurden, soll nun innerhalb von nur drei Wochen das Gebäude vollständig errichtet werden.

Schnell, nachhaltig und flexibel

Das Projekt zeigt bestens vor, wie schnell, nachhaltig und flexibel kommunaler Bäderbau heutzutage sein kann – wenn denn ein durchdachtes Konzept z.B. auf Holzmodulbauweise trifft. In drei Wochen wird hier nämlich bereits das gesamte Gebäude errichtet sein, wobei anschließend der Innenausbau finalisiert werden kann.

Das fertige Hallenbad soll schließlich ein 25-Meter-Becken, fünf Bahnen sowie einen Teilhubboden umfassen und damit eine funktionale Ausstattung auf hohem Niveau realisieren. Innovation scheint damit gleich in mehrerlei Hinsicht eingelöst. So werden hier neue ökologische, konstruktive und städtebauliche Maßstäbe gesetzt – mit dem Ziel, eine verlässliche Ersatzwasserfläche während Sanierungen oder Neubauten anderer Anlagen für Schulen, Vereine und die Bevölkerung zu schaffen.

Wer steckt hinter dem zukunftsweisenden Projekt?

Entwickelt wurde das innovative Konzept von POOL out of the BOX, einem Spezialisten für modularen und seriellen Hallenschwimmbadbau. In einer Kollaboration von 4a Architekten, dem Holzbauunternehmen Blumer Lehmann, den Kannewischer Ingenieuren, ZELLER bäderbau (Edelstahlbecken) sowie Wassertechnik Wertheim wurden dem Gebäude schließlich seine konkreten Formen gegeben.

Designed für die Demontage – gebaut für Langlebigkeit

Dem Prinzip „Designed for disassembly – built to last“ folgend, ist das Hallenbad so konzipiert, dass es vollständig rückgebaut, transportiert und an einem anderen Ort wiedererrichtet werden kann. Dies wird vor allem durch den hohen Vorfertigungsgrad der Holzmodulbauweise möglich, welcher kurze Montagezeiten ermöglicht.

Im Sinne des Cradle-to-Cradle-Prinzips lässt sich so auch der CO2-Fußabdruck deutlich reduzieren.

Modulbauweise kombiniert standardisierte- mit individuell angepassten Modulen

Die funktionalen Bereiche wie Umkleide, Ausfsicht, Technikraum und Sanitäreinrichtung setzen sich aus 28 Module im Erdgeschoß und 18 im Obergeschoß zusammen. Dabei werden die standartisierten Module (3,50 x 9,90 Meter) durch individuell angepasste Sondermodule ergänzt, insbesondere im Bereich des Beckens und der Technik. Weitgehend vorgefertigt und teils bereits werkseitig ausgebaut sind übrigens auch Fassadenelemente, Decken und Installationen.

Holzbau will klimaschädliche Emissionen reduzieren

Durch den konsequenten Einsatz von Holz, was von der tragenden Konstruktion über die Fassade bis hin zur Unterkonstruktion des Edelstahlbeckens reicht, lassen sich ein hoher Recyclinggrad erreichen und klimaschädliche Emissionen reduzieren.

Mitte 2026 will man das mobile Bad dann erstmals in Betrieb nehmen. Und neben dem Pilotprojekt in Zuffenhausen sind bereits weitere Standorte in Möhringen und Untertürkheim geplant.