Grünes Gas: Gut und teuer
Die aktuelle Verbraucherumfrage zeigt, dass Heizwärme aus Grünem Gas auf Platz 2 der Beliebtheitsskala heimischer Privathaushalte rangiert – bei Gaskunden auf Platz 1.
Österreichs Gaskunden wollen Grünes Gas. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des unabhängigen Meinungsforschungsinstituts marketmind. Befragt wurden Privathaushalte, die mit Gas heizen und auch solche, die andere Heizenergieformen nutzen. Das Ergebnis: 71 Prozent aller befragten Verbraucher beurteilen Grünes Gas als „sehr positiv“ oder „positiv“. Damit rangiert die mit Grünem Gas betriebene Gasheizung in der Beliebtheit der Österreicher knapp hinter der Fernwärme (74 Prozent).
Bei den Gaskunden liegt Grünes Gas mit 83 Prozent sogar auf Platz eins der Beliebtheitsskala gängiger Heizformen. „Das zeigt deutlich, dass die Nachfrage nach Grünem Gas groß ist und sich insbesondere die Gaskunden die Umstellung auf klimaneutrales, erneuerbares Gas wünschen“, schließ darausPeter Weinelt, Obmann des Fachverbands Gas Wärme und stellvertretender Generaldirektor der Wiener Stadtwerke.
Grünes Gas ist Kunden mehr wert
„Für Grünes Gas sind 59 Prozent der Gaskunden bereit, mehr zu bezahlen“, heißt es in der Studie weiter. Konkret: Ein Fünftel der Gaskunden ist bereit, zwischen zehn und 20 Prozent mehr für Grünes Gas zu bezahlen. Weitere 39 Prozent sind bereit, bis zu zehn Prozent mehr für Grünes Gas zu berappen.
Gleichzeitig hebt Grünes Gas das gute Image der Gasheizung weiter, zumal es in Sachen Klima und Nachhaltigkeit, Modernität und Sympathie noch positiver wahrgenommen wird als herkömmliches Gas. Das Produkt erfüllt also seinen Zweck. Ob es das Grüne Gas künftig in messbaren Mengen geben wird, hängt ebenfalls vom Spenderwillen der Verbraucher ab – es braucht nämlich Fördergeld. Und da steht die Bundesregierung derzeit auf der Bremse, wohl auch, weil ein früheres Biogas-Experiment dem Steuerzahlen viel Geld gekostet hat.
Im Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG), das kürzlich den Ministerrat passierte, fehlt dem Fachverband Gas Wärme das Grüne Gas. „Das EAG ist eine Ökostromnovelle. Die Themen Grünes Gas und Wärme fehlen. Zum Gelingen der Energiewende werden wir aber nicht nur Grünen Strom, sondern vor allem reichlich Grünes Gas und Grüne Wärme benötigen“, sagt Weinelt abschließend.