Erste Besiedelung
In der Smart City Graz wurden die ersten Wohnungen übergeben, ein Supermarkt eröffnet und eine Housewarming-Party gefeiert. Die Bebauung des Baufeldes Süd ist damit abgeschlossen.
Ende August wurde das Objekt von den Bauträgern Wegraz/Trivalue/Haring an die Liechtensteinische Landesbank übergeben, kurz darauf sind die ersten Mieter eingezogen und ein 700 m² großer Spar-Supermarkt wurde eröffnet, berichtet Architekt Oliver Wildpaner, dessen Architekturbüro Pentaplan für die Planung verantwortlich war, im Gespräch mit Building Times. Das „Objekt“, ein S-förmiges Gebäude mit 252 Wohnungen, 3.500 m² Handels- und Gewerbeflächen im Erdgeschoß samt Parkdeck und Gemeinschaftsraum sowie rund 1.000 m² Büroflächen im ersten OG zur Bahn hin, insgesamt rund 24.800 m² BGF, ist recht auffällig durch 78 bunte Schiffscontainer, die der Fassade vorgesetzt wurden.
Diese prägenden Container haben eine ganz besondere Vorgeschichte, wie Wildpaner gegenüber Building Times erläutert: „Das sind echte Schiffscontainer, die in China gefertigt, ein Mal beladen und dann eingebaut wurden. Sie dienen als Keller-Ersatzräume, weil wir hier einen sehr teuren Aufschüttungsgrund haben. Deshalb gab es im Architekten-Wettbewerb die Möglichkeit der Dichte-Überschreitung bei Nebenflächen, die wir genutzt haben. Außerdem sollen sie an die frühere industrielle Struktur der Waagner-Biro-Hallen erinnern, das war die Idee dabei. Flach geneigte Satteldächer, unverkleideter Beton und verzinkter Stahl“.
Interessant ist auch, dass das Pentaplan-Projekt im Architektenwettbewerb von der Jury „sofort ausgeschlossen“, dann aber zurückgeholt worden sei. Aus bis heute unbekannten Gründen, wie Wildpaner sagt, und schließlich gewonnen habe. Pentaplan sei dann „mit fast allen Leistungsphasen“ beauftragt worden. Gebaut hat als Generalunternehmer eine Arge aus Pongratz und Strabag. Im Baufeld Mitte, das von der KS Group bebaut wird, soll das Bürogebäude für die AVL, dessen Errichtung Vertragsbestandteil beim Grunderwerb gewesen ist, Ende des Jahres fertiggestellt werden, wie KS-Geschäftsführer Andreas Kern Building Times erklärt. „Der Wohnbau mit 240 Einheiten soll Ende kommenden Jahres fertig sein, dazu kommen ein Bürobau und Würfel mit Mischnutzung“. Alle Planungen hat KS selbst gemacht, im Wohnbereich werde es Fußbodenheizung geben, im Bürobereich Deckenkühlung, gespeist von reversiblen Sole-Wasser-Wärmepumpen.
Im Baufeld Nord gibt es gerade einmal Bauvorbereitungen. Isolierte Fernwärme-Leitungsrohre harren hier noch der Verlegung. Auch bis zur Öffi-Anbindung heißt es noch warten: Im November 2021 wird die verlängerte Linie 6 den Betrieb aufnehmen und in der Smart City landen.