Engie und Leube wollen mächtig einheizen
Engie und Leube möchten die Abwärme der Zementproduktion für rund 3.000 Haushalte nutzen. Das geplante Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei rund 30 Millionen Euro.
Rund 3.000 Haushalte sowie Industrie-, Gewerbe- und Hotelbetriebe in Grödig, Hallein-Rif und Anif könnten bald mit Abwärme aus der Zementproduktion der Firma Leube mit Sitz in St. Leonhard bei Grödig versorgt werden. Gemeinsam mit dem Energiedienstleister Engie Energie, einem Unternehmen der Equans in Österreich, wird derzeit eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die das geplante Projekt bewerten soll. Erhoben wird die Möglichkeit, die Abwärme des großen Leube-Ofens in das Fernwärmenetz Grödig einzuspeisen und über ein neu errichtetes Leitungsnetz insgesamt drei Gemeinden mit umweltfreundlicher Wärme zu beliefern.
30 Millionen, 100 Grad Vorlauftemperatur
„Wir rechnen mit Vorlauftemperaturen von rund 100 °C“, so der zuständige Projektleiter Sepp Mösl von Engie Energie, die im Land Salzburg mehr als 200 Wärmeversorgungsanlagen betreibt. „Damit kann jede Zentralheizung mehr als ausreichend versorgt werden. Ob von privaten Haushalten, öffentlichen Gebäuden oder Gewerbebetrieben.“ Die Ergebnisse der Studie sollen bis Anfang 2022 vorliegen. Das geplante Gesamtinvestitionsvolumen beträgt dabei rund 30 Millionen Euro.
Vorhandene CO2-neutrale Energie nutzen
Günter Waldl, technischer Leiter bei Leube, erklärt: „Die Abwärme unseres Ofens im Zementwerk soll zukünftig als klimaneutrale Energiequelle genutzt werden. Damit leisten wir auch auf dieser Ebene einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.“ Da der Ofen für die Klinkerproduktion üblicherweise wegen Wartungsarbeiten in den Wintermonaten außer Betrieb ist, wird gerade an einer Lösung gearbeitet, um diese in wärmere Monate verlegen zu können. „Indem wir große Mengen an Klinker vorproduzieren, schaffen wir quasi eine intelligente Möglichkeit, Energie zu speichern“, führt Waldl aus. „Mit der Umstellung können wir die Abwärme auch dann liefern, wenn gerade erhöhter Bedarf dazu besteht – nämlich im Winter. In der Vollausbaustufe könnten so jährlich bis zu 30 Millionen Kilowattstunden für Haushalte bereitgestellt und damit rund 9.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Damit ist das Fernwärmeprojekt auch in Hinblick auf die staatlich beschlossene CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe ab Juli 2022 zukunftsweisend.