Eine Holzskulptur reist um die Welt
Ein bei Leyrer+Graf in Horn gefertigtes 16,5 Meter hohes, spiralförmiges, Notenband aus Holz reist demnächst nach Japan.
In weniger als sechs Monaten öffnet die Weltausstellung Expo 2025 in Osaka, Japan ihre Tore. Österreich möchte unter dem Motto „Composing the Future“ seine Vielfalt und Leistungsfähigkeit in Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung und Kultur einem globalen Publikum präsentieren. Der Blickfang des österreichischen Pavillons, ein 16,5 Meter hohes, spiralförmiges Notenband aus Holz, wurde in einer einzigartigen Geometrie und in innovativer sowie CO2-minimierter Bauweise in Niederösterreich gefertigt. Demnächst reist die Skulptur nach Japan. Es geht nun zuerst auf der Straße und dann auf dem Seeweg nach Osaka. Für den finalen Aufbau der Holzspirale am Expo-Gelände ist das japanische Bauunternehmen Shinohara verantwortlich.
Würdige Verabschiedung
Nachdem es ein besonderes Stück Holz ist gab es ein würdiges Reisekomitee. Bundesminister Martin Kocher, NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, WKÖ-Vizepräsident Philipp Gady sowie der japanische Botschafter in Österreich S.E. Ryuta Mizuuchi kamen zur Verabschiedung in die Produktionshallen der Firma Graf-Holztechnik, die mit dem Bau des Notenbands beauftragt war.
Einzigartige Holzbautechnik
Die Holzskulptur zeigt die ersten Takte der „Ode an die Freude“ und steht als Symbol für Dynamik, Eleganz und Innovation. Sie verbindet traditionelle Holzbauarchitektur mit modernster Ingenieurskunst. Für die Konstruktionstechnik der Skulptur zeichnet Johann Moser von BWM Designers & Architects, der Architekt des Österreich-Pavillons, gemeinsam mit Peter Bauer vom Ingenieursbüro für Tragwerksplanung werkraum ingenieure (Statik), verantwortlich.
Die Konstruktion folgt einer geodätischen Bandkonstruktion. Geodäten sind jene Linien auf einer gekrümmten Fläche, entlang derer sich Bänder – wie in diesem Fall Holzlamellen – ohne Widerstand biegen lassen. Diese Eigenschaft wird genutzt, um die Spiralform mit geringem Kraftaufwand und ohne komplexen 3D-Fräsungen zu erreichen. Die Besonderheit der Konstruktion ist zudem, dass sie dem Prinzip „Schrauben statt Leimen“ folgt. Damit wird nicht nur eine CO2-Reduktion im Bau ermöglicht, sondern auch, dass die einzelnen Komponenten der Spirale demontierbar und wieder zusammenbaubar sind. Die Kombination dieser beiden Eigenschaften ist bisher einzigartig und leistet einen erheblichen Beitrag zur Wiederverwendbarkeit von Holzbauwerken.