Deutsche Heizungsbranche schlägt Alarm

Der Absatz von Heizungen bricht im Nachbarland heuer massiv ein. Bis Anfang September wurden fast 20 Prozent weniger Heizungen installiert als im Jammerjahr 2024. Die Heizungswirtschaft fordert Poltik zum Handeln auf.

Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) haben gestern im Rahmen der Deutschen Wärmekonferenz in Berlin der Politik ein gemeinsames Forderungspapier überreicht. Darin warnen die beiden Spitzenverbände der Heizungsbranche vor den Folgen der anhaltenden Marktschwäche und fordern von der Politik ein rasches und verlässliches Gegensteuern.
„Seit fast zwei Jahren schrumpft der Absatz von Heizungen in Deutschland. 2025 wird der Absatz voraussichtlich so niedrig sein wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr“, betont BDH-Präsident Jan Brockmann. „Das geht zu Lasten des allgemeinen Wirtschaftswachstums, der Wertschöpfung und der Beschäftigung in einer Schlüsselbranche Deutschlands. Die Klimaziele im Gebäudesektor lassen sich bei einem Weiter so nicht erreichen“.

Minus 19 % von Jänner bis Ende August

Bereits im Jahr 2024 war der Absatz von Heizungen gegenüber dem Vorjahr um rund die Hälfte eingebrochen. Eine Umkehr dieses Trends ist aktuell nicht absehbar, bis einschließlich August dieses Jahres sank der Gesamtmarkt in Deutschland noch einmal auf – 19 % gegenüber dem Vorjahr. Das entspricht 391.000 abgesetzten Heizungen.„Doch Unsicherheit durch das Gebäudeenergiegesetz, widersprüchliche Aussagen zur Förderung und überzogene Erwartungen an die Kommunale Wärmeplanung hemmen die Investitionsbereitschaft der Verbraucher“, so Brockmann weiter. Das Vertrauen in Planungssicherheit und politische Verlässlichkeit sei angeschlagen.

Politik müsse Vertrauen schaffen

ZVSHK-Präsident Michael Hilpert betonte: „Industrie, Großhandel und Fachhandwerk sind zentrale Partner und Umsetzer der Wärmewende. Wir stehen bereit, jährlich über eine Million Heizsysteme zu modernisieren – wenn Politik und Förderung endlich stabile Rahmenbedingungen schaffen. Die Branche habe massiv in neue Produktionskapazitäten investiert, das SHK-Handwerk habe zehntausende Fachkräfte geschult, um den Modernisierungshochlauf zu bewältigen“, so Hilpert weiter. Längst gehe es nicht mehr nur um Klimaschutz, sondern auch um regionale Wertschöpfung, Beschäftigung und Innovationskraft.