Das Bad: Fehlplanung der Industrie?
Holter hat die Österreicher zum Bad befragt. Die Ergebnisse sind ernüchternd.
88 % der Österreicher sind Warmduscher und Männer brauchen eineinhalb Minuten weniger im Bad als Frauen. 44 % der vom market Institut im Auftrag von Holter Befragten bezeichnen sich als Morgenmuffel. Und 68 % geben an, beim Duschen an Seife oder Duschgel zu sparen, da es für Körper und Umwelt nicht optimal ist. Zugleich hat market errechnet, dass der durchschnittliche Bewohner der Alpenrepublik 737 Tage seines Lebens, also mehr als zwei Jahre, im Bad verbringt. Dank Holter wissen wir auch, dass ältere Zeitgenossen bei Zähneputzen eher das Wasser laufen lassen als jüngere.
67 % der Befragten sind – nebenbei bemerkt – genervt von verstopften Abflüssen und verschmutzten Spiegeln. Zwei Drittel der Österreicher fragt sich außerdem, warum das Putzen von Duschkabinen so aufwendig ist.
Nur 22 % der Österreicher sind mit ihrem Bad wirklich zufrieden. In erster Linie sollte ein Bad praktisch (79 %), leicht zu reinigen (77 %) und zweckmäßig (72 %) sein, meinen die Österreicher. Erst danach folgen Eigenschaften wie hell (67 %), komfortabel (51%) und geräumig (42 %).
Aus diesen Erkenntnissen könnte man schließen, dass die Industrie mit ihren Innovationen völlig daneben liegt. In den Schauräumen stehen nämlich sehr komfortable, großzügige und bestens illuminierte Wellness-Oasen, teilweise mit Oberflächen und Farben, die nur mit viel Aufwand glänzend und sauber zu halten sind.
Auf der ISH war viel in Schwarz und Grau zu sehen – das sieht man praktisch jedes Tröpfchen. Aber Mode ist Mode und Zeitgeist frisst Vernunft. Trotzdem, gibt es auch Lichtblicke: Die Deckel von manchen WC´s lassen sich für die Reinigung wegheben wie ein Koffer. Und bei den verstopften Abflüssen zeigt sich auch Besserung: Sie können mit einiger Fingerfertigkeit ohne Werkzeug von Körperresten befreit werden.