Brandschutz und E-Mobilität

Wenn es brennt, brennt es richtig, besonders wenn auch Lithium-Ionen-Batterien dabei sind. In Deutschland wurden Empfehlungen für Planer, Betreiber und Rettungskräfte erarbeitet.

Genehmigungen von Großprojekten hängen oft an den Anforderungen für den Brandschutz. Schon viele Projekte sind daran gescheitert, haben sich verzögert oder die geplanten Kosten wurden deutlich überschritten. Bauvorhaben im Zusammenhang mit der E-Mobilität stellen besondere Herausforderungen dar, da für den Umgang mit Brandschutzrisiken von Lithium- Ionen-Batterien spezifische Vorschriften und Normen noch weitgehend fehlen. Genau diese sind aber in der Regel für die so wichtigen behördlichen Genehmigungen die Basis. Das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung förderte in den letzten Jahren ein Forschungsprojekt, welches sich mit dem Brandverhalten von Lithium-Ionen-Batterien beschäftigte und daraus Handlungsempfehlungen für Planer, Betreiber und Rettungskräfte abgeleitet hat. In erster Linie war es Ziel des Projektes, offene Brandschutzfragen in unterirdischen Verkehrsbereichen (z.B. Tunnel, Tiefgaragen) zu beantworten, die Ergebnisse lassen sich jedoch in vielen Fällen auf andere Anwendungsfälle übertragen. Die Ergebnisse des Projektes fließen bereits in verschiedene nationale und internationale Richtlinien- und Normungsvorhaben ein.

Standard für E-Mobilität

Einen besonderen Stellenwert für den Brandschutz von Bauvorhaben der Batterie- und Elektrofahrzeugfertigung haben Brandbekämpfungssysteme. „Im Rahmen des Projektes Suveren konnten wir die im Markt gängigen Lösch- und Branderkennungssysteme auf ihre Eignung für die Bekämpfung von Batteriebränden erstmals systematisch untersuchen. Die gewonnenen Erkenntnisse stellen eine weltweit einmalige Datenbasis dar“, erläutert Rajko Rothe, wissenschaftlicher Leiter des Institutes für angewandte Brandschutzforschung „IFAB“ in Berlin. Wurde den Europäern bisher oftmals nachgesagt, beim Thema E-Mobilität überholt worden zu sein, so legt dieses deutsche Forschungsprojekt zumindest in Sachen „Sicherheit“ nun vor. Dirk Sprakel, Geschäftsführer der Fogtec Brandschutz GmbH, hierzu: „Es stellte sich bei unseren Forschungsarbeiten schnell heraus, dass in den letzten Jahren weltweit zwar riesige Summen in die E-Mobilität investiert wurden, der Bereich Brandschutz, der für eine umfassende Einführung der E-Mobilität aber unbedingte Voraussetzung ist, dabei allerdings in weiten Teilen ausgespart wurde.“ Das Unternehmen konnte im Projekt verschiedene Schutzsysteme speziell für Batterien entwickeln. „Das Interesse ist international gewaltig“, so Sprakel.

Parkgaragen und Elektro-PKW

Die in den letzten Monaten immer wieder diskutierten Fragen zum Risiko von Elektro-PKW in Parkhäusern wurden durch die Entwicklung geeigneter Schutzeinrichtungen auf Basis von Wassernebel ebenfalls adressiert. Diese kommen insbesondere im Bereich von Ladestationen zum Einsatz, welche ein besonderes Risiko darstellen.

Weiterführende Informationen: www.suveren-nec.info