München: Start für größte Geothermieanlage
Sechs Geothermieanlagen betreiben die Stadtwerke in München bereits. Die siebte errichten sie nun auf dem Gelände eines öffentlichen Bades im Münchner Südosten.
Nach Fertigstellung im Jahr 2033 soll sie Wärme für rund 75.000 Münchner:innen liefern. Die Geothermieanlage mit vier Förder- und vier Reinjektionsbohrungen wird auf einer Teilfläche des Michaelibads entstehen, während der Freibadbetrieb weiterläuft. Auf der westlichen Liegewiese (Bauareal) wird neben den Bohrungen eine Wärmestation errichtet, in der die gewonnene Erdwärme über Wärmetauscher an das Fernwärmenetz übertragen wird. Zusätzlich wird hier eine Großwärmepumpe installiert, die die Wärmeausbeute weiter erhöht. Nach Abschluss der Bauarbeiten vsl. im Jahr 2033 kann die Liegewiese dann von den Freibadgästen zum großen Teil wieder genutzt werden, da die betrieblich notwendigen Bereiche wesentlich kleiner sein werden als die Baufläche.
Bereits erfolgt sind Rückbauarbeiten nicht mehr benötigter Gebäude, auf deren Flächen u.a. die neue Wärmestation errichtet wird. Ebenso wurde die Einbindung der zukünftigen Geothermieanlage in das Fernwärmenetz vorbereitet. Darüber hinaus wurden bereits Baumersatzpflanzungen (53 Bäume) auf dem östlichen Gelände des Michaelibads vorgenommen.
Robert Habeck, deutscher Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, dazu: „Die Geothermie ist eine klimaneutrale, unerschöpfliche und zugleich zuverlässige, über das gesamte Jahr verfügbare Energiequelle. Mit ihr kann auch ein anhaltend hoher Wärmebedarf gedeckt werden. Die Stadtwerke München sind ein gutes Beispiel dafür, wie diese Technologie in dichtbesiedelten Großstädten Erfolg haben kann. Die Erschließung der geothermischen Wärme hat das Potenzial, bis 2045 rund ein Viertel des erforderlichen erneuerbaren Wärmebedarfs Deutschlands zu decken.“ Ziel sei es, die derzeitige Geothermie-Einspeisung in Wärmenetze zu verzehnfachen.