Tausende verlieren PV-Speicherförderung
Der österreichischer PV- und Stromspeicher-Anbieter Hansesun sieht private Kunden nach der Änderung des Fördervolumens krass benachteiligt.
Der Nationalrat hat in seiner letzten Sitzung vor der Wahl das Fördervolumen für Stromspeicher verdoppelt, gleichzeitig aber die Höhe der Förderung von 500 auf 200 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität reduziert. Mehr als 5.000 Österreicher, die zu den alten Bedingungen in einen Stromspeicher investieren wollten, gehen nun leer aus, kritisiert der österreichische Photovoltaik-Anbieter Hansesun Austria.
Alle fünf im Parlament vertretenen Parteien hätten vergangene Woche gemeinsam die Novelle zum Ökostromgesetz beschlossen. Für Photovoltaikanlagen stehen im kommenden Jahr 24 Millionen Euro an Investitionsförderung bereit – doppelt soviel wie bisher. Auch die Förderung für Stromspeicher wurde für 2020 von sechs auf zwölf Millionen Euro verdoppelt. Aber: Der Nationalrat hat das Fördervolumen zwar verdoppelt, gleichzeitig aber die Förderhöhe für Stromspeicher mehr als halbiert. Statt bisher 500 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität gibt es ab 2020 nur noch 200 Euro. „Mit dem Beschluss ist das Stromspeicher-Geschäft in Österreich sehr schwierig geworden“, ist der Marketingleiter von Hansesun Austria, Andreas Müller, überzeugt.
Mehr als 5.000 Österreicher, darunter 600 bis 700 Vorarlberger, hätten zu den alten Fördersätzen in einen Stromspeicher investiert, rechnet der Hansesun-Sprecher vor. Sie hatten in den vergangenen Jahren um eine Förderung angesucht, seien aber leer ausgegangen. Das Fördervolumen kam damals vor allem einigen Großanlagen zugute, die bis zu 500.000 Euro pro Stromspeicher kassierten. „Industrie und große Gewerbebetriebe haben ihre Großanlagen zu den alten, guten Bedingungen fördern lassen. Den kleinen, privaten Anlagen bietet man jetzt die neuen, schlechten Bedingungen an“, kritisiert Müller scharf. Er befürchtet negative Auswirkungen nicht nur für die Stromspeicher selbst, sondern auch für den Bau von tausenden privaten Photovoltaikanlagen: „Großbetriebe hoch zu fördern und die Privaten mit reduzierter Förderung abzuspeisen, das riecht nach einem echten Skandal!“