Wiener Netze haben Zwilling
Der digitale Zwilling der Wiener Netze: Jedes Erdkabel und jede Fernwärmeleitung ist online abgebildet. Über die digitale Geodatenbank werden 22 Millionen Kartenaufrufe pro Jahr getätigt.
Der digitale Zwilling bildet die insgesamt 29.500 Kilometer langen Versorgungsnetze für Strom, Gas, Fernwärme und Glasfaserkabel der Wiener Netze ab. Die unter- und oberidisch verlegten Einbauten sind virtuell am Laptop oder Smartphone einsehbar: Jede Gasleitung, jedes Fernwärmerohr, jedes Kabel ist erfasst. Die Wiener Netze stellen die genauen Daten über die unterirdischen Einbauten daher online zur Verfügung unter wienernetze.at/einbautenanfrage.
„Dieser riesige Datenschatz ist enorm wertvoll und sowohl für die Versorgungssicherheit auch für die Planung der Energiewende wichtig,“ führt Peter Hanke, Stadtrat für Arbeit, Finanzen, Wirtschaft und Wiener Stadtwerke, aus, „denn gerade in einer dicht bebauten und historischen Stadt wie Wien ist der Raum im Erdreich begrenzt.“ Alle, die im Untergrund etwas bauen möchten – eine Tiefgarage, eine Schule, oder eine U-Bahn – sind auf diese Daten angewiesen.
22 Millionen Aufrufe des digitalen Stadtplans
„Das Geographische Informationssystem der Wiener Netze, kurz GIS, ist praktisch ein digitaler Stadtplan für den Untergrund,“ erklärt Ilse Hirt, Geschäftsführerin der Wiener Netze: „In diesem Plan sind alle Betriebsmittel wie Kabel oder Rohre des Netzes sichtbar, die zu 90 Prozent unterirdisch verbaut sind. Alle Daten passen gar nicht auf einen Papierplan, daher braucht es diesen digitalen Zwilling,“ so Hirt. Rund 3.000 Nutzer*innen verfügen über einen Zugang zum GIS. Allein 2023 wurde über 22 Millionen Mal auf die Online-Karten zugegriffen.
Dank der zentimetergenauen digitalen Abbildung des gesamten Verteilnetzes wissen die Einsatzkräfte der Wiener Netze im Fall eines Gebrechens exakt, wo der Fehler liegt, und können Störungen rascher beheben. Jede Reparatur und jede Wartung wird dokumentiert und ist ebenso wie Detailinfos zum Baujahr der Leitung und zur Materialbeschaffenheit online ablesbar.
Das GIS wird laufend weiterentwickelt, z.B. durch einen laufend wachsenden Datenaustausch mit anderen IT-Systemen inner- und außerhalb der Wiener Stadtwerke-Gruppe. Im Stromnetz werden intelligente Sensoren in den Trafostationen verbaut, die alle 5 Minuten Messdaten an die Wiener Netze liefern. So kann das Stromnetz auch aus der Ferne gesteuert und die Daten ausgelesen werden. Diese Daten erlauben detaillierte Analysen und Auswertungen für notwendige Wartungen und die Planung des Netzausbaus.