PV-Boom ohne Netz
Die APG-Factbox im Juni zeigt eine PV-Rekordproduktion von 763 GWh Stromexporte ins Ausland
Die APG-Factbox im Juni zeigt eine PV-Rekordproduktion von 763 GWh, durchgängige Stromexporte ins Ausland – aber vor allem auch einen großen Investitionsbedarf in die Stromnetzinfrastruktur. Der Juni (KW 23-26) wurde geprägt von einer äußerst guten erneuerbaren Produktion von 5.314 GWh (Gigawattstunden), die mit rund 25 Prozent über dem Vorjahres-Monatswert von 4.262 GWh lag. Österreich konnte damit seinen eigenen Strombedarf von 4.257 GWh bilanziell durchgehend durch erneuerbare Energie decken. Die Wasserkraft machte im Juni mit 3.999 GWh rund 75 Prozent der Erneuerbaren aus und legte im Jahresvergleich um 14 Prozent zu. Noch höhere Steigerungsraten gab es bei der Windenergie mit rund 15 Prozent (417 GWh) sowie bei der PV-Produktion – diese legte um unglaubliche 153 Prozent auf 763 GWh zu.
Um den volatilen, erneuerbaren Strom nutzbar zu machen, braucht es ein starkes Stromnetz, das den Strom dorthin transportiert, wo er gebraucht wird. Um dabei Überlastungen im Stromnetz zu verhindern und um die sichere Stromversorgung zu gewährleisten, werden mit sogenannten Redispatch-Maßnahmen Überlastungen gelöst. Darunter versteht man den gezielten und kontrollierten Einsatz von Kraftwerken.
Im Juni musste an 17 Tagen (Vergleichswert 2023: 16 Tage) in die Einsatzplanung der Kraftwerke in Österreich eingegriffen werden, um die sichere Stromversorgung zu gewährleisten. Dabei entstehen Kosten, die der Stromkunde zahlen muss. Im Juni lagen diese Kosten bei rd. 9,9 Millionen Euro.