Baufirma testet Exoskelette

Auf der Baustelle der Volksschule Hirm im Burgenland unternimmt die Porr einen Feldversuch. Arbeiter testen derzeit verschiedene Modelle von Exoskeletten. Diese unterstützen die Mitarbeitenden bei Hebetätigkeiten und können ihnen bis zu 20 Kilogramm an Gewicht „abnehmen“.

Muskel-Skelett-Erkrankungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparats in Österreich – fast die Hälfte davon lassen sich auf die Arbeit zurückführen. Auch auf Baustellen wird dieser Bewegungs- und Stützapparat stark beansprucht, etwa durch das Heben von schweren Lasten. Exoskelette versprechen Unterstützung. Wie effektiv diese tatsächlich ist, untersucht die Porr gerade auf einer Pilotbaustelle, der Volksschule Hirm im Burgenland.

„Die langfristige Gesundheit unserer Mitarbeiter:innen ist für uns wesentlich – hier kann die Unterstützung durch technische Hilfsmittel einen großen Unterschied machen. Wir sind daher laufend dabei, neue Möglichkeiten auszuloten“, schildert Porr CEO Karl-Heinz Strauss.

Rücken schwer beansprucht

Im Zuge der Maurerarbeiten testet die Baufirma nun drei Modelle unterschiedlicher Exoskelett-Anbieter. Maurerarbeiten beanspruchen insbesondere Rücken, Schultern und Arme, da Ziegeln gehoben, getragen und verlegt werden müssen: Jeder Ziegel wiegt dabei etwa 17 Kilogramm.

Die getesteten, passiven Exoskelette sind physisch unterstützende technische Assistenzsysteme, die am Körper getragen werden, wie Auffanggurte. Sie wiegen zwischen knapp einem und drei Kilogramm. Unter anderem speichern sie durch textile Bänder, Kabelsysteme oder Gasfedern Energie beim Beugen und verteilen die Kraft. Dadurch wird etwa der Oberkörper während des Beugens gestützt.
Im Test geht es nun darum, auszuloten, welche Modelle sich für welche Aufgabe eignen – und für welche weniger. Durchgeführt werden die Tests durch die Arbeitssicherheit und natürlich die Baustelle selbst.