Traumhalbjahr für Pelletskessel, Wärmepumpe hinkt nach
Pelletskessel feiern Comeback. Nach dem Floppjahr 2023 wurden im 1. Halbjahr mehr als 8.900 Pelletskessel verkauft. Nicht so die Wärmepumpe, die hinkt noch rund 30 Prozent hinter dem Vorjahr zurück.
„Immer mehr Österreicher setzen auf nachwachsende Energie. Der Pelletkessel-Verkauf um mehr als 200 Prozent gestiegen“ – so die frohe Bortschaft vom Verband propellets Austria. Eine Rechnung, die so nicht aufgeht, denn es sind bloß gut 100 Prozent. Sei´s drum, Rechenfehler machen auch einst staatstragende Parteien, wie man als gelernter Österreicher weiß.
Faktum ist, dass im ersten Halbjahr 2024 wurden mehr als 8.900 Pelletkessel verkauft wurden – das sind mehr als im gesamten Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2023 wurden laut propellets 4.397 Kessel verkauft. Die in der Aussendung von pro pellets erwähnten 200 Prozent gibt es auf Nachfrage aber tatsächlich – im 2. Quartal 2024.
Bei Ölheizungen gab es im ersten Halbjahr 2024 hingegen einen Rückgang um 39 Prozent, was angesichts der üppigen Förderung logisch erscheint. „Raus aus fossilen Energieträgern ist das Gebot der Stunde und jeder Kesseltausch ist ein wichtiger Schritt dazu“, sagt Doris Stiksl, Geschäftsführerin des Branchenverbands proPellets Austria. Sie verweist zudem darauf, dass ein Haushalt, der vor fünf Jahren auf eine Pelletheizung umgestiegen ist, gegenüber Öl bereits 5.500 Euro gespart hat und die Umwelt um 39 Tonnen CO2-Emissionen entlastet hat. Aktuell kostet eine Tonne Pellets 285 Euro – Heizöl ist damit um fast 100 Prozent teurer, Erdgas sogar um 171 Prozent.
Wärmepumpe schwächelt noch
Noch keine Sektkorken knallen bei den Wärmepumpen-Herstellern. Das erste Qaurtal war sehr schwach, womit man zahlenmäßig derzeit rund 30 Prozent hinter den Verkaufszahlen des Jahres 2023 liegt, so Wärmepumpoen Austria-Verbandsobmann Richard Freimüller. Er hat dafür mehrere Erklärungen: Der schwache Neubau belaste die Branche erheblich, weil dort fast auschließlich Wärmepumpen eingebaut werden.
Zudem würden die Installateure jetzt Geräte verbauen, die schon im Vorjahr beim Großhandel eingelagert wurde. Und das nicht zu knapp, wie Branchenkenner wissen. Dazu kommt, dass die Fördergießkanne der Länder nicht gerade hilfreich ist, wie Freimüller sagt.
Prämie zur Tauschprämie
In vielen Bundesländern wird zu der vom Klimaministerium vor kurzem neu eingeführten Tauschprämie von 5.000 Euro für alte erneuerbare Systeme noch Zusatzförderung ausgeschüttet, so Freimüller. Das sei im Grunde wettbewerbsverzerrend, weshalb er sich garade auf Bundesländer-Tour unterwegs ist um die Dinge mit den zuständigen Landespolitikern zu erörtern.
Ganz düster sieht Freimüller die Marktsituation aber nicht. Immerhin habe das 2. Quartal gezeigt, dass die Chance besteht die Zahlen des Vorjahres mit 43.000 Einheiten wieder zu erreichen.